Oberhausen. Aufgeregt haben Bürger auf einer Baustelle mitten im Wald reagiert – sie befürchteten Naturschäden. Jetzt stellt sich heraus: Es gab einen Fehler.

Die Stadt Oberhausen hat überraschend die neue Baustelle an der Hiesfelder Straße im Sterkrader Wald gestoppt und für die nächste Zeit erst einmal stillgelegt. Grund: Die Untere Naturschutzbehörde ermittelte nach dem Bericht der Redaktion, dass entscheidende Papiere für den Abtransport und Austausch einer tonnenschweren alten Trafostation nahe dem Autobahnkreuz Oberhausen A3/A2 fehlen.

So ist nach Angaben der Stadt eine wichtige Genehmigung für eine Baustelle in diesem Waldgebiet, die naturschutzrechtliche Befreiung von Verboten im Landschaftsschutzgebiet, gar nicht erfolgt. Denn der bisherige Betreiber der alten Trafostation, die Ruhr Öl GmbH (BP Gelsenkirchen), foder der künftige Betreiber der neuen Trafostation, Evonik, haben es versäumt, überhaupt einen entsprechenden Antrag bei der Stadt einzureichen.

Nur verkehrsrechtliche Erlaubnis für Baustelle

Evonik hat danach aktuell lediglich eine verkehrsrechtliche Anordnung zur Aufstellung von Schildern und Absperrungen. Gleichwohl legten mehrere Lastwagen und ein Bagger in der dritten Oktober-Woche los, um einen provisorischen Weg zu bauen, der die tonnenschwere Last auf einem Lkw tragen kann. Das beunruhigte mehrere Oberhausener Bürger. Dieser Fehler könnte Evonik Geld kosten, denn damit hat nach Darstellung der Naturschutzbehörde der Chemiekonzern eine Ordnungswidrigkeit begangen.

Vermeidbare Eingriffe in die Natur unterlassen

In einem Naturschutzantrag zur Befreiungsregelung für eine Baustelle geht es darum, den Artenschutz zu begutachten, und einen Plan zur Landschaftspflege nach der Baustelle zu entwickeln. Der Konzern will dem Vernehmen nach nun einen solchen Befreiungsantrag stellen. Das Ziel einer solchen Prüfung ist es, vermeidbare Eingriffe in die geschützte Natur zu verhindern. Eventuell formuliert die Naturschutzbehörde Auflagen für Evonik.