Oberhausen. Sozialraum: Klingt theoretisch, ist aber für die Menschen im jeweiligen Viertel was ganz Konkretes. Expertentreffen nehmen das Thema ins Visier.
Wie können die Lebensbedingungen der Menschen im jeweiligen Umfeld konkret verbessert werden? Dieser Frage widmet sich eine Veranstaltungsreihe mit Experten- und Expertinnen-Dialogen im Sozialraum.
Der Handlungsdruck ist groß: Der erste Sozialbericht der Stadt Oberhausen hat gezeigt, dass soziale Benachteiligung und Armutsrisiko über das Stadtgebiet unterschiedlich verteilt sind. Der Bericht untersucht die Sozialräume Oberhausen-Mitte/Styrum, Oberhausen-Ost, Alstaden/Lirich, Sterkrade-Mitte, Sterkrade-Nord und Osterfeld. Mit Unterstützung des Landesförderprojektes „Zusammen im Quartier“ ist nun geplant, in allen sechs Oberhausener Sozialräumen fortlaufend solche Expertinnen- und Expertendialoge stattfinden zu lassen.
Stadtmitte und Styrum im Blickpunkt
Den Auftakt dazu machte eine Tagung zum Sozialraum Oberhausen-Mitte/Styrum, an der 100 Fachleute aus Verwaltung, Schule, Sozialverbänden und weiteren Institutionen teilnahmen. Zu Beginn der Veranstaltung, die in der Elektrozentrale des Rheinischen Industriemuseums stattfand, präsentierten Fachleute der Stadtverwaltung Zahlenmaterial zur Bevölkerungs-, Gebiets- und Haushaltsstruktur sowie zur sozialen Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, aber auch zu Arbeitsmarkt und Gesundheit, die ebenfalls eine wesentliche Rolle bei der Bewertung eines Sozialraumes spielen. Im Anschluss arbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an unterschiedlichen Tischen zu Themen wie etwa Familie im Stadtteil, Bildungsteilhabe, Arbeitsmarkt oder Lebensraum und Zusammenleben.
Stärkung der sozialen Teilhabe
Die Stadt zieht in einer aktuellen Mitteilung eine erste Bilanz und unterstreicht: „Einigkeit herrschte etwa darin, dass die vielfältigen vorhandenen Angebote zur Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger noch bekannter werden sollen.“ Zudem sollen konkrete Programme erarbeitet werden, um die Lage in den Sozialräumen nachhaltig zu verbessern. Die Veranstaltungsreihe setzt dabei darauf, Expertinnen und Experten aus den Sozialräumen mit Akteuren der Verwaltung und untereinander ins Gespräch zu bringen.
Frank Motschull, Beigeordneter für Soziales, Bauen, Wohnen und Recht, unterstreicht: „Mit diesen Dialogen machen wir einen wichtigen Schritt zur dauerhaften Stärkung der sozialen Teilhabe und des friedlichen Zusammenlebens der Menschen in ihrem Stadtteil.“
Ein interdisziplinäres Organisationsteam aus neun Fachbereichen der Stadtverwaltung (Soziales, Chancengleichheit, Kinder und Jugend, Schule, Kommunales Integrationszentrum, Statistik, Stadtplanung, Gemeinsame Einrichtung Jobcenter und Gesundheit) begleitet die neue Veranstaltungsreihe.