Oberhausen. Drei Lastwagen und ein Bagger am Sterkrader Wald reichen heutzutage schon aus, um Bürger in Aufregung zu versetzen. Ist der Wald in Gefahr?

Die heftige Diskussion um die vom Bund geplante Erweiterung des großen Oberhausener Autobahnkreuzes mitten im Sterkrader Wald ist in den vergangenen Wochen abgeebbt. Doch bei den Bürgern ist keine Ruhe eingekehrt.

Das spürt man in Situationen, in denen ein paar Warnbaken, drei Lastwagen und ein Bagger an der Hiesfelder Straße für Aufregung sorgen: Die Straße führt mitten durch den Sterkrader Wald, die Baustellenarbeiten liegen recht nah an dem Autobahnkreuz – die Autobahnbrücke jedenfalls können die Arbeiter von ihrer Baustelle aus schon sehen. Beginnt hier etwa schon die Erweiterung des Autobahnkreuzes, obwohl noch nicht alles dazu Notwendige abgesegnet ist?

Die Warnbaken an der Hiesfelder Straße setzen engagierte Bürger in Oberhausen in Alarmbereitschaft. Die Straße führt mitten durch den Sterkrader Wald, an dieser Stelle auch Dunkelschlag genannt.
Die Warnbaken an der Hiesfelder Straße setzen engagierte Bürger in Oberhausen in Alarmbereitschaft. Die Straße führt mitten durch den Sterkrader Wald, an dieser Stelle auch Dunkelschlag genannt. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Die Stadt Oberhausen kann die aufgeregten Bürger beruhigen: „Eine tonnenschwere Trafostation muss dort ausgetauscht werden. Dafür wird eine provisorische Zufahrt in den Wald gelegt“, gibt Stadtsprecher Martin Berger an. Dafür habe das zuständige Amt die Baugenehmigung erteilt. Im Anschluss der Arbeiten solle die Natur wieder in den alten Zustand versetzt werden.

Spezialist für schwierige Logistik

Die Bauarbeiten führt die im niedersächsischen Lingen sitzende Bauunternehmung August Mainka GmbH & Co. aus. Sie rühmt sich auf ihrer Internetseite, komplizierte Speziallogistik sicher ausführen zu können. Tatsächlich wird die provisorische Zufahrt recht vorsichtig angelegt – mit einer extra starken Folie unter dem notwendigen Kies, der die tonnenschwere Belastung durch Lkw und Trafo tragen muss.

Wem übrigens die Trafo-Station gehört und wer die Bauarbeiten veranlasst hat, bleibt unklar: Die Stadt verschweigt den Auftraggeber aus Datenschutzgründen, Evonik und Energieversorgung Oberhausen (EVO) kennen die Anlage nicht.