Oberhausen. Über Details zum Stand des Sanierungsverfahrens „Katholisches Klinikum Oberhausen“ (KKO) wurden am Mittwoch die gut 2300 Mitarbeiter informiert.

Die Spreu hat sich vom Weizen getrennt: Von bisher 30 möglichen Bietern für das finanziell angeschlagene Katholische Klinikum Oberhausen (KKO), die grob ihr Interesse an dem Erwerb des Gesundheitsversorgers bekundet hatten, hat bis zum Ende der Angebotsfrist nur ein Teil ein konkretes Angebot abgegeben.

Die Umzugsvorbereitungen für wichtige Abteilungen des St.-Josef-Hospitals laufen.
Die Umzugsvorbereitungen für wichtige Abteilungen des St.-Josef-Hospitals laufen. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Übrig geblieben sind sieben Interessenten der Krankenhaus-Szene, die ernsthaft dem zuständigen Gläubigerausschuss des KKO vermittelt haben, dass sie die Krankenhäuser, Hospize, Pflegedienste, Altenheime sowie Tochterfirmen in Teilen oder komplett erwerben wollen. Das teilten der neue Geschäftsführer des Klinikums, Christian Eckert, und Insolvenzberater Christoph Niering am Mittwoch den gut 2300 Mitarbeitern des KKO auf zwei Belegschaftsversammlungen mit.

Die Namen der KKO-Bieter sind noch geheim

Die sieben Investoren hatten ausdrücklich gebeten, ihre Namen geheim zu halten. „Unter den Bietern befinden sich kirchliche und nicht-kirchliche Organisationen“, sagte Niering nur. „Das ist eine richtig gute Anzahl von Interessenten, mit denen wir verhandeln können.“

Schon in der nächsten Woche werden die Bewerber mit Wirtschaftsprüfern, Steuerexperten und Immobilienfachleuten den Zustand der Gebäude, geltende Arbeitsabkommen und Bilanzen unter die Lupe nehmen. „Bis Ende Oktober wollen wir so weit sein, dass wir mit nur noch einem oder mit zwei Kaufinteressenten ins notarielle Verfahren gehen können, um dann den Vertrag hieb- und stichfest zu machen“, sagt Christian Eckert. „Im Laufe des Novembers wissen wir dann, wer es wird.“

Vorbereitungen für Umzug St. Josef läuft

Alle ernsthaften Bieter hätten sich mit den Kernpunkten des Sanierungsplans einverstanden erklärt: Die zwei Häuser St. Clemens und das Marienhospital bleiben demnach erhalten, nur das St.-Josef-Hospital wird geschlossen. 240 Mitarbeiter-Stellen werden abgebaut. Die Vorbereitungen für den Ende des Jahres geplanten Umzug wichtiger Abteilungen laufen – die Psychiatrie wird in das Osterfelder St.-Marien-Hospital umziehen, die Neurologie in das Sterkrader St. Clemens.

Wie viele Beschäftigte im Laufe des Herbstes tatsächlich die Kündigung mit verkürzten Fristen des Insolvenzverfahrens erhalten werden, konnte der Geschäftsführer noch nicht sagen. „Wir wollen möglichst viele Stellen über natürliche Fluktuation abbauen.“

Nicht nur der Kaufpreis entscheidet

Bei der Entscheidung für den endgültigen künftigen KKO-Betreiber geht es nach Auskunft von Christian Eckert nicht ausschließlich um die Höhe des Kaufpreises. „Der Kaufpreis ist wichtig, aber man achtet auch darauf, wie schnell jemand den Sanierungsplan umsetzen kann und wie viele Arbeitsplätze der neue Betreiber erhalten will.“ Insgesamt sehen er und Niering die derzeitige Lage des KKO optimistisch: „Der Patient ist auf dem Weg der Besserung.“