Oberhausen. Soll Oberhausen über eine Tochterfirma Wohnungen bauen und Häuser aufkaufen? Angesichts von Problemimmobilien bejaht die SPD-Mitte diese Frage.
Die Oberhausener City-SPD will erreichen, dass die Stadt mehr Einfluss auf Immobilien erhält – durch Neubau von Wohnungen oder sogar durch den Erwerb von Schlüsselimmobilien.
Das Beispiel „Europahaus“ hat den Ortsverein SPD-Mitte besonders aufgeschreckt: Mieter, die aus Sicherheitsgründen ihre Wohnungen verlassen müssen und nicht wissen, wie es weitergehen soll; defekte Aufzüge und zu hohe Rechnungen; Wasserschäden und Müllberge.
Nach Meinung der Sozialdemokraten zeigt sich rund um das denkmalgeschützte Europahaus im Herzen der Alt-Oberhausener Innenstadt „in dramatischer Weise, wie nachteilig sich die fehlende, stadtplanerische Einflussnahme der öffentlichen Hand auswirkt“. Die SPD fordert deshalb, dass die Stadt eine Entwicklungsgesellschaft installiert, die ein „Sondervermögen Immobilienwirtschaft“ verwaltet. Dieser Gesellschaft sollten vor allem drei Aufgaben zufallen: kommunaler sozialer Wohnungsbau, der Ankauf von wichtigen Schlüsselimmobilien sowie die Kredit- und Fördermittelvermittlung für kooperationsbereite Hausbesitzer.
„Der Stadt sind beim Europahaus und in anderen Fällen mit problematischen Immobilien derzeit die Hände gebunden. Es ist an der Zeit, dass die Stadt als Akteur mehr Gestaltungsspielraum in der Stadtplanung erhält“, begründet Axel J. Scherer, Vorsitzender der SPD in Oberhausen-Mitte, die Forderung. „Neben den Vorteilen, die eine Zusammenfassung dieser Aufgabengebiete mit sich bringt, wäre auch eine übergeordnete, weitsichtigere Stadtplanung zukünftig deutlich einfacher.“ Zentrale Immobilien wie das Europahaus könnten gekauft, Sozialwohnungen geschaffen und Problemimmobilien beseitigt werden.