Oberhausen. Umweltverschmutzer verschandeln das Umfeld des Oberhausener Kindergartens Löwenzahn. Nun machen die Kinder den Erwachsenen vor wie es geht.
Wenn die Kinder aus dem Oberhausener Kindergarten Löwenzahn allmorgendlich aus dem Wagen ihrer Eltern steigen, ärgern sich die Kleinen und Großen gleichermaßen. Denn am Straßenrand säumen bis zum Eingang der Lern- und Spielstätte leere Flaschen, Verpackungsmüll und sogar Bauschutt den Weg. „Der Tag unserer Kinder beginnt auf einer Müllkippe“, klagen die Eltern. Das Problem: Der Kindergarten grenzt teilweise an ein ehemaliges Babcock-Gelände, das an dieser Stelle durch Bauzäune abgesperrt ist. Das Privatgelände zieht offensichtlich auch vor dem Zaun unachtsam weggeworfenen Unrat an.
Kinder sammeln in 90 Minuten 13 Säcke mit Müll
Der Zaun scheint Umweltverschmutzer sowieso nicht abzuhalten. Im Gegenteil: Autoteile, Altpapier und Sperrmüll liegen hier dicht an dicht. Die verwaiste Ecke scheint sich für das illegale Abladen von Unrat regelrecht herumgesprochen zu haben. Das wollen Erzieher und Kinder nun ändern – und mit ihrer Sammelaktion am Straßenrand ein Zeichen gegen den Dreck in der Kindergarten-Umgebung setzen.
Was die Erwachsenen offensichtlich nicht auf die Reihe bekommen, machen die Kindergarten-Kinder nun vor: Die Einrichtung fragte beim Projektbüro der Stadt Oberhausen an – die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) halfen mit Müllzangen, Handschuhen und Müllsäcken aus.
Und 30 Kinder packten mit an, sammelten am Straßenrand eifrig in ihrer Schutzkleidung und befüllten damit große Müllsäcke. Das Ergebnis ist ein toller Erfolg und erschreckend zugleich: In nur 90 Minuten kamen 13 Säcke mit Unrat zusammen.
DVD-Player, Kindersitze und Windeln am Wegesrand
„Wieso machen die Leute das?“, fragt sich Carlotta angesichts von gefundenen DVD-Playern, Kindersitzen und sogar benutzten Windeln. „Wir helfen heute den Müllmännern“, sagt der kleine Vincent (4 Jahre). Die Kinder waren mit Unterstützung ihrer Erzieher mit vollem Eifer bei der Sache.
Von vielen Anwohnern gab es Lob für die jungen Helfer. Viel mehr würde es die eifrigen Sammler aber sicher freuen, wenn auch Fußgänger künftig bewusster ihre Kindergarten-Umgebung wahrnehmen würden. Ihre Forderung ist jedenfalls eindeutig: „Der Müll gehört nicht auf die Straße oder in die Grünanlagen!“