Oberhausen. Das schockt Osterfeld: Der Förderantrag für das neue Multifunktionszentrum ist gescheitert. Nun drängt die Zeit, um 2020 doch noch dabei zu sein.

Die Schockwellen waren in dieser Woche in Osterfeld deutlich zu spüren. Selbst beim Festakt zu 50 Jahre Gesamtschule Osterfeld (GSO) sah sich der Oberbürgermeister höchstpersönlich dazu veranlasst, in seiner Festrede auf die gescheiterte Landesförderung für das neue Stadtteilzentrum Osterfeld einzugehen: „Wir treiben die Planungen gemeinsam weiter“, versprach Daniel Schranz dem Publikum in der GSO.

Schon vor dem Scheitern des Förderantrags ging die Verwaltung davon aus, dass der neue Gebäudekomplex mit Aula, Bücherei und Jugendzentrum nicht vor Ende 2023 bezogen werden könne. Dieser Zeitplan ist jetzt nochmals durcheinander gewirbelt worden. Selbst wenn es mit der knapp 12 Millionen Euro hohen Landesförderung in der nächsten Runde klappt, werden die Osterfelder bis Mitte des nächsten Jahrzehnts auf ihr neues Multifunktionszentrum warten müssen – ein Desaster für Osterfeld, zumal das Projekt bereits im Herbst 2016 als ein Leuchtturm der Stadterneuerung präsentiert wurde.

Ein Förderantrag ohne die nötigen Pläne

Vor dem Neubau kommt erst einmal der Rückbau der bestehenden Gebäudeteile der Gesamtschule. Dieser Aspekt wurde bei der Erstellung des Förderantrags an das Land offenbar massiv unterschätzt, denn auf Anfrage unserer Zeitung erklärte die Bezirksregierung: „Eine Förderempfehlung konnte aus formalen Gründen nicht ausgesprochen werden. Beispielsweise lagen für den beantragten Rückbau keine Bestands- und Rückbaupläne vor.“ Ein Förderantrag ohne die nötigen Pläne? Diese Aussage der Bezirksregierung wirft kein gutes Licht auf die Detailfreude der städtischen Fachverwaltung.

Neuer Antrag muss unter Hochdruck erstellt werden

Nun drängt die Zeit: Der neue Planungsdezernent Ralf Güldenzopf ist gefragt, bereits bis zum 30. September 2019 mit seinem Team einen qualifizierten Förderantrag zu erstellen, der keine Fragen offen lässt und alle vorgeschriebenen Pläne sowie eine Kostenberechnung nach der geforderten DIN 276 beinhaltet.

Die Bezirksvertretung Osterfeld wird den aus heiterem Himmel gescheiterten Förderantrag am Dienstag diskutieren. Während die Bezirkspolitiker in ihrer März-Sitzung noch fest mit einer pünktlichen Landesförderung rechneten und mit Blick auf die neue Aula diese als künftige „Stadthalle für Osterfeld“ euphorisch lobten, dürfte nun eine gewisse Enttäuschung angesagt sein.