Oberhausen. Die Fußspuren von Neil Armstrong auf dem Mond waren noch ganz frisch, als 1969 in Osterfeld ein neues Schulkapitel geschrieben wurde.
Ein Nachmittag des Rückblicks und zugleich des Ausblicks: Die Gesamtschule Osterfeld feiert 50. Geburtstag und zahlreiche Festgäste gratulierten am Donnerstag der Schule zu fünf Jahrzehnten engagierter Bildungsarbeit in Osterfeld.
Mut, Herz und Verstand seien 1969 nötig gewesen, um die Vision einer bis zum Abitur führenden Schule für alle Osterfelder Kinder in die Tat umzusetzen, sagte Schulleiter Gregor Weibels-Balthaus in seiner Ansprache in der gut besetzten GSO-Aula. Die Politik habe in jenen Jahren Weitsicht bewiesen und die Zeichen der Zeit über Parteigrenzen hinweg richtig gedeutet. „In Oberhausen war man der politischen Diskussion ein gutes Stück voraus und beschloss bereits am 24. Juni 1968 die Einrichtung einer Gesamtschule als Schulversuch in Osterfeld.“ Dann sei alles sehr schnell gegangen und am 25. August 1969 habe der Unterricht an der GSO begonnen.
Neue Herausforderungen: Inklusion und Digitalisierung
Ein individuell offenes Bildungsangebot, Mündigkeit und gesellschaftliche Teilhabe, Anerkennung und Wertschätzung – der Schulleiter zählte die Grundpfeiler der Gesamtschul-Idee auf, rückte aber auch jene neuen Herausforderungen in den Blickpunkt, die 1969 noch nicht zu erahnen waren: „Die Anforderungen an Schule haben sich gewandelt. 1969 lag die Bildung und Erziehung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf allein bei den Sonderschulen, wie sie damals noch hießen. Und in den Sechzigern sprach auch noch niemand von digitaler Bildung, um nur zwei Beispiele zu nennen.“
Das gesamte GSO-Team blicke mit Dankbarkeit und Stolz auf die jungen Lehrertalente der Gründungszeit, ergänzte Gregor Weibels-Balthaus. Deren Mut und Engagement, Entdecker- und Erfindergeist sei eine gute Basis, um auch die neuen Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Der Schulleiter dankte den Schülern dafür, „dass Ihr unbequem seid und uns immer aufs Neue zwingt, unser Handeln zu überdenken“.
Zahlreiche Gratulationen, eingebettet in eine attraktive Programmfolge mit Showelementen und Musik, gab es zuvor. Oberbürgermeister Daniel Schranz zählte dabei ebenso zu den Festrednern wie Landtagsvizepräsidentin Carina Gödecke, Referatsleiter Matthias Otto vom NRW-Schul- und Bildungsministerium und Karin Büschenfeld von der Bezirksregierung Düsseldorf.
Beispielgebend für die ganze Stadt
Der Oberbürgermeister unterstrich die herausragende Bedeutung der GSO für Osterfeld und ganz Oberhausen; schon frühzeitig habe sich die Schule hin zum Stadtteil geöffnet; so seien die Geschichtsprojekte, etwa zum NS-Zwangsarbeiterlager, beispielgebend für die ganze Stadt. Schranz lobte: „Danke dafür, dass Sie sich für die individuellen Bildungschancen Ihrer Schüler tagtäglich so engagiert einsetzen.“
Ein musikalischer Ausklang mit „Happy Birthday!" von der Lehrerband beendete den Festakt. Danach waren alle Gäste zum Imbiss und zu einem Rundgang durch die Ausstellung „50 Jahre GSO – ein Blick vom Mond und zurück“ eingeladen. Ein Filmauszug mit sehr originellen Zeitzeugen-Statements, eingebettet in die Grußworte der Gäste, hatte zuvor bereits die Neugier auf eine Ausstellungsvisite geweckt.