Oberhausen. Das Osterfelder Stadtfest wird immer beliebter. Höhepunkt in diesem Jahr war der Auftritt von DSDS-Superstar Davin Herbrüggen.
Das Osterfelder Stadtfest scheint immer beliebter zu werden. Selten hat man den Marktplatz so voll erlebt wie am Samstagabend. Schließlich hatte kein Geringerer als DSDS-Superstar Davin Herbrüggen seinen Auftritt und zog ein anderthalbstündiges Bühnenprogramm ab, das die vielen Fans begeistert hat. Aber auch am Sonntag, bei zehn Grad niedrigeren Temperaturen, war der Andrang groß. Viele Osterfelder ließen es sich nicht nehmen, ihr Stadtfest zu besuchen.
Im Vorjahr noch im Vorprogramm
„Davins Auftritt war eindeutig in diesem Jahr der Höhepunkt. Wir sind hochzufrieden“, bilanzierte Daniel Lübbe von der Werbegemeinschaft Osterfeld (Wego) am Sonntagnachmittag. Noch im Vorjahr, vor der Kürung zum Superstar, sei er im Vorprogramm aufgetreten. Die Begeisterung der vorwiegend weiblichen Fans sei riesig gewesen. „Da war Kreisch-Alarm“, beschrieb es ein anderer Beobachter. Anschließend habe Herbrüggen auch noch mutig das Bad in der Menge gesucht.
Kein Wunder, dass die Verkäufer von Crêpes, Backfisch, Pommes oder Reibekuchen alle Hände voll zu tun hatten. Der Geruch von Popcorn und Bratwurst erfüllte die Luft. Selbst das Kinderkarussell und das Trampolin-Bungee-Jumping (fünf Minuten für fünf Euro) waren bei Einbruch der Dunkelheit noch sehr gefragt.
Mutiger Rodeo
In Höhe der Bottroper Straße drehte sich munter ein Kettenkarussell. Ein künstlicher Bulle lockte Kinder und Erwachsene zum Rodeo. Ein junger Mann hielt sich dort erstaunlich lange, doch ein schneller Richtungswechsel des „Tieres“ sorgte schließlich für eine abrupte Landung auf dem Gummipolster.
Unterdessen heizte die siebenköpfige Band „Deluxe“ nach dem Auftritt des Superstars das Publikum auf dem Platz mit mächtiger Dröhnkulisse weiter ein. Sie ließ sich auch vom heraufziehenden Sturm nicht beeindrucken. Gegen 21 Uhr machten sich Zelte selbstständig. Dann ging ein starker Platzregen nieder und ließ viele Besucher die Flucht ergreifen. Andere feierten nach dem Gewitter einfach munter weiter.
Fragen zur Toilettenspülung
Anwohnerin klagt über lautes „Gedudel“
Nicht nur erfreut ist die Reaktion auf das Osterfelder Stadtfest. „Ich als Anwohnerin muss mitteilen, dass das, was da als musikalische Darbietungen geboten wurde, schon fast an vorsätzliche Körperverletzung grenzt“, schreibt Caroline Moll. So ein „Gedudel“ könne man wohl nur unter reichlich Alkoholeinfluss für gut befinden. „Schade um den kostbaren Schlaf, der mir dadurch geraubt wurde.“
Für die Zukunft wünscht sie sich Sänger mit mehr Talent und eine Einstellung der Lautsprecher, die „dem Lärm mehr Wärme“ gebe und das Gefühl von musikalischem Können vermittele. Mit-Organisator Daniel Lübbe meint dazu: „Die Interpreten verlangen heute solche Lautstärken vom Veranstalter.“
Viele Stände, die Samstagabend bereits geschlossen hatten, präsentierten sich am Sonntag dem Publikum wieder. „Für mich ist das hier eigentlich nichts, die vielen Menschen“, sagte Ramona Geisler (39) aus Osterfeld zu dem bunten Treiben. Sie wartete an einem Fahrgeschäft, auf dem ihre neunjährige Tochter gerade in einem Flugzeug abhob. Dafür war sie gekommen und die Kleine fiel ihr anschließend auch dankbar um den Hals. „Die Fahrt für 2,50 Euro ging ja noch“, sagte die Mutter. Aber Speisen und Getränke seien schon sehr teuer. Zum Beispiel die Tüte Pommes Frites für 3,50 Euro.
Kinderschminken und Zuckerwatte
Passend zum verkaufsoffenen Sonntag präsentierten sich auch gewöhnliche Markthändler. Da gab es Schneidwerkzeug aller Art, Schmuck und Lederwaren. Ein Verkäufer von Holzbrettchen mit Motiven und von Holzherzen hatte Hochbetrieb. Ganz in der Nähe machte das Kasperletheater der Feuerwehr gerade Pause. Die untere Bergstraße war örtlichen Organisationen und einem Straßentrödel vorbehalten. Hier informierte unter anderem der Turnerbund Osterfeld Besucher. Bei der Caritas waren Kinderschminken und Zuckerwatte begehrt.
Auf der Bühne am Markt standen am Sonntag einheimische Akteure im Mittelpunkt. Passend zum Motto des Stadtfestes „Osterfeld immer sportlich!“ bot der Tanz-Turnier-Club Oberhausen ein Bühnenprogramm – ganz nach dem Geschmack eines älteren Herrn, der seinen Namen hier nicht lesen möchte „Ich habe immer in Osterfeld gelebt und gearbeitet“, erzählte der 81-Jährige. „Es waren früher nicht so viele Menschen hier, auch nicht so viele alte Menschen“, sagte er. Es werde jedes Jahr mehr.