Oberhausen. Das Leben und die Verdienste von Hermann-Josef Schepers rücken am Sonntag in den Blickpunkt - aus speziellem Anlass.

Auf Hermann-Josef Schepers wartet ein ganz besonderer Sonntag: Beim stadtweiten Gottesdienst der Katholiken am 25. August (11 Uhr) vor der St.-Clemens-Kirche erhält der Oberhausener den Verdienstorden des Bistums Essen. Die Auszeichnung würdigt sein jahrzehntelanges, facettenreiches Engagement für das Gemeinde- und Stadtleben.

Vollständig lassen sich die Projekte, die Vorhaben und guten Taten des 70-Jährigen an dieser Stelle kaum aufzählen: Der junge Messdiener von 1958 entwickelte – beginnend in Osterfeld-Heide – eine lebenslange Treue zur Gemeinde, zur katholischen Sache und schließlich sogar zur Politik, denn auch in der Bezirksvertretung Osterfeld, als Ratsmitglied und in der CDU war Hermann-Josef Schepers präsent; in der Union dort darf man ihn wohl getrost zum Arbeitnehmerflügel zählen, schließlich ist er ein gelernter Maschinenbauer und ein Kämpfer für die KAB.

Der im gesamten Ruhrgebiet bekannte Kreuzweg auf der Halde Prosper-Haniel, die enge Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Osterfeld bei der Erforschung des NS-Zwangsarbeiterlagers, das große Wegkreuz vor der Heidekirche, seine lange, engagierte Jugendarbeit in St. Josef – all das prägte beispielhaft das Leben des 70-Jährigen, der bei all diesem Engagement stets von Ehefrau Elisabeth unterstützt und begleitet wurde. Hermann-Josef Schepers: „Der Verdienstorden gehört deshalb auch meiner Frau Elisabeth, ohne die all das nicht möglich gewesen wäre.“

Tatkräftiges und pragmatisches Engagement

Vielleicht spiegelt Folgendes das tatkräftige und pragmatische Engagement des Oberhauseners besonders gut: Als die Sparkassen-Filiale in Osterfeld-Heide schloss, kämpfte Schepers zusammen mit weiteren Mitstreiten aus den Reihen des Seniorenbeirats für eine Geldautomaten vor Ort. Nun steht dieser Service-Punkt der Sparkasse direkt vor der Heidekirche, denn: „Im Stadtteil liegt die Heidekirche zentral.“

Osterfelder Honigernte

Im Garten daheim entfalten Hermann-Josef und Elisabeth Schepers übrigens ein besonderes, ausnahmsweise mal nicht-kirchliches Engagement: Sie versuchen sich als Imker. Und das mit Erfolg.

Zuletzt lieferte der eigene Bienenstock Dutzende Kilogramm Honig made in Osterfeld.

Dass das Gotteshaus im neuromanischen Stil im Mai 2020 geschlossen wird, betrübt ihn zwar, doch Schepers wäre nicht Schepers, blickte er nicht pragmatisch-optimistisch auf dieses Thema. „Die Suche nach einer neuen Verwendung für die Kirche hat begonnen und sie macht Sinn“, sagt er.

Auch sieben Enkelinnen gratulieren

Wenn Hermann-Josef Schepers jetzt am Sonntag aus den Händen von Stadtdechant Peter Fabritz den Verdienstorden des Bistums Essen erhält, gratulieren dem dreifachen Vater auch sieben Enkelinnen. Doch wie ein Opa fühlt sich der Geehrte trotz dieser besonderen Gratulanten-Schar in der Familie längst noch nicht. Er denkt stets schon an die nächsten ehrenamtlichen Pflichten. Für den stadtweiten Gottesdienst am Sonntag muss ja noch so Einiges vorbereitet werden. Während unseres Gesprächs steht der Verkaufswagen für die Erfrischungsgetränke beim Stadtgottesdienst bereits in seiner Einfahrt. „Ich habe schon eine Liste erstellt, was ich sonst noch alles zur Vorbereitung zu tun habe“, erklärt Schepers.

Die gute Nachricht von der Ehrung überbrachte Propst Christoph Wichmann von St. Pankratius übrigens am 28. Juli. An diesem Tag wurde der Oberhausener 70 Jahre jung. Am Freitag zeigte ihm der Propst anlässlich unseres Pressetermins schon einmal – sozusagen inoffiziell – den Verdienstorden. Doch erst am Sonntag kommt das gute Stück wirklich aus der Schatulle und an das Revers eines besonderen Menschen.