Oberhausen. Aus nach neun Jahren: Der langjährige KKO-Chef Michael Boos verlässt das Katholische Klinikum, das sich im Insolvenzverfahren befindet.

Viel eher als von Insidern erwartet ist der langjährige Geschäftsführer des Katholischen Klinikums KKO, Michael Boos, aus der Management-Spitze des größten Oberhausener Gesundheitsversorgers ausgeschieden. Am Donnerstagnachmittag ist sein Dienstvertrag beendet worden. Wie es in solchen Fällen oft üblich ist, verabschiedet sich Boos „in gegenseitigem Einvernehmen“ und ohne Angabe näherer Gründe aus der Führung der KKO-Gruppe.

Die Gruppe hat vor allem wegen ihrer drei Hospitäler derzeit erhebliche wirtschaftliche Probleme und befindet sich im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Sie besteht mit St. Clemens, St. Marien und St. Josef aus drei Krankenhäusern, drei Altenheimen, vier Pflegediensten sowie drei Hospizen – und gehört dem Bistum Essen und drei Oberhausener Kirchengemeinden.

„Wir danken Michael Boos für seinen Einsatz in den vergangenen Jahren. Seine Aufgaben sowie die Neustrukturierung werden nun von den beiden Geschäftsführern Christian Eckert und Dr. Reinhard Wichels übernommen. Michael Boos hat das KKO zehn Jahre geführt und den schwierigen Fusionsprozess gesteuert“, sagt der erfahrene Insolvenzrechtler Christoph Niering, der zusammen mit André Dobiey als Generalbevollmächtigte für die KKO-Gruppe arbeitet.

KKO-Aufsichtsratsvorsitzender Ralf Ruhrmann lobt Engagement

In einem Aushang an die 2370 Mitarbeiter der Gruppe lobt KKO-Aufsichtsratsvorsitzender Ralf Ruhrmann das hohe Engagement von Boos: „Er hat sich immer sehr für das KKO eingesetzt – auch und gerade in schwierigen Zeiten.“

Boos, Fachanwalt für Medizinrecht, hatte die Geschäftsführung des St. Clemens-Hospitals als Nachfolger von Peter Tischmann übernommen. Von 2011 bis 2013 hat er maßgeblich die Fusion mit den Katholischen Kliniken Oberhausen (St. Marien, St. Josef) eingestielt und umgesetzt. Seit Mai 2013 führte Boos das fusionierte „Katholische Klinikum“ (KKO). Seitdem sind allerdings notwendige Strukturveränderungen für eine wirtschaftliche Zukunft des KKO nach Angaben von Fachleuten zu geringfügig umgesetzt worden.