Oberhausen. Mit dem Alter steigt oft die Unsicherheit am Autosteuer. Die Verkehrswacht bietet Infos und Hilfe für Seniorinnen und Senioren.
Mobil bleiben im Alter: Fit und sicher am Steuer - so bringt das Team der Verkehrswacht Oberhausen das Ziel eines wegweisenden Projektes auf den Punkt: Beobachtungsfahrten für Seniorinnen und Senioren.
„Immer wieder fallen Senioren mit aufsehenerregenden Autounfällen auf“, unterstreicht Dieter Elsenrath-Junghans vom Verkehrswacht-Team. Im Vergleich zu anderen Altersgruppen sei die Entwicklung der Unfallzahlen bei den Senioren in den letzten 20 Jahren ungünstig verlaufen, wobei zu beachten sei, dass ihre Teilnahme am motorisierten Straßenverkehr deutlich gestiegen sei.
Fehler in komplexen Verkehrssituationen
Bei den Unfällen handele es sich in der Regel um Fehler in komplexen Verkehrssituationen, wie zum Beispiel an Kreuzungen. Typisch seien auch Fehler beim Abbiegen, insbesondere das Nichtbeachten von Fußgängern und Radfahrern, Vorfahrtsmissachtungen und Spurfehler.
Bitte Termin vereinbaren
Die Verkehrswacht lädt alle Seniorinnen und Senioren zu Beobachtungsfahrten zur Einschätzung der eigenen Fahrtüchtigkeit ein.
Terminanfragen können an Fahrlehrer Karl van Uem, 01786832071, gerichtet werden. Eine Spende der Teilnehmer an den Verein ist freiwillig.
Das Verkehrswacht-Team weiß aber auch, wie sehr die Seniorinnen und Senioren oft am Autofahren hängen: „Auf das Auto zu verzichten oder gar den Führerschein abzugeben, kommt für viele nicht in Frage. Unabhängig zu sein und selbstbestimmt zu leben, zählt zu den menschlichen Grundbedürfnissen“, wird Willi Taubner von der Verkehrswacht in einer aktuellen Pressemitteilung zitiert.
Beobachtungsfahrten starteten im Jahr 2018
Die Verkehrswacht Oberhausen hat deshalb erstmalig im Mai 2018 so genannte Beobachtungsfahrten durchgeführt. 37 Seniorinnen und Senioren haben bisher daran teilgenommen. Teilnehmer Karl Pfeifer, 82 Jahre, berichtete: „Nach 60 Jahren im Besitz meines Führerschein und ca. 1,2 Millionen unfallfrei gefahrener Kilometer saß wieder ein Fahrlehrer neben mir und dirigierte mich durch die Stadt: Gefahrbremsung, rechts, links, Vorfahrt achten, Stoppschild, Geschwindigkeit beachten, verkehrsberuhigte Zone, Autobahn auffahren, Tempo beachten usw. Nach einer Stunde war es geschafft und der Fahrlehrer Karl van Uem, ein Oberhausener Urgestein, war mit mir zufrieden!“
„Selbst mitmachen!“
Der Senior rät vor dem Hintergrund dieser positiven, eigenen Erfahrung allen Seniorinnen und Senioren, an einer solchen Beobachtungsfahrt selbst teilzunehmen. Man könne nicht durchfallen, man könne aber Vieles lernen und sich beweisen, dass man im Alter noch verkehrstauglich ist.
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Das Fazit der Verkehrswacht lautet: „Die Teilnehmer der Beobachtungsfahrten waren zwischen 70 und 85 Jahre alt. Bei den meisten Teilnehmern gab es keine Beanstandungen. Zwei Teilnehmern wurde empfohlen, sich ärztlich beraten zu lassen bzw. eine Fahrschule aufzusuchen.“