Alt-Oberhausen. Die Verkehrssituation direkt am Altmarkt stand in der Bezirksvertretung auf der Tagesordnung. Im Blickpunkt: Altmarkt-Café und „Gdanska“.

Eine Durchfahrt über Gutenberg- und Christoph-Schlingensief-Straße wird es künftig nicht mehr geben. Das beschloss die Bezirksvertretung nach kontroverser Debatte. Sie will die künftige Außengastronomie des Jobcenters, das sogenannte Altmarkt-Cafe´, vor vorbeifahrenden Autos schützen. Keinen solchen Schutz gibt es dagegen für die Kultkneipe „Gdanska“ am Altmarkt.

Die Bezirksvertretung folgte damit dem Vorschlag der Stadtverwaltung, die neue Verkehrsführung ein halbes Jahr lang zu testen. Für eine dauerhafte Lösung müsste die Gutenbergstraße als öffentliche Straße in Höhe des neuen Jobcenters offiziell entwidmet werden. Die Chris­toph-Schlingensief-Straße wird an der Einmündung zum Altmarkt abgepollert. Die südliche Gutenbergstraße ist zur Zeit wegen der dortigen Baustelle Sackgasse. Künftig wird sie es auf einem kurzen Abschnitt südlich des Jobcenters werden. Der restliche Süd-Teil der Gutenbergstraße wird nach dem Ende der Bauarbeiten für die dortige neue Wohnbebauung Einbahnstraße bleiben.

Keine Adresse „Altmarkt-Garten“

Nicht durchsetzen konnte sich Beigeordnete Sabine Lauxen dagegen mit dem Vorschlag, den Abschnitt der Gutenbergstraße vor dem Jobcenter in „Altmarkt-Garten“ umzubenennen. „Wir wollen dem Dachgarten und dem Café eine herausgehobene Adresse geben“, argumentierte sie in der Sitzung. Aber das fand nur die Zustimmung der Grünen. „Drei verschiedene Straßennamen auf so kurzem Abschnitt, das ist absurd“, erklärte Hartwig Kompa (SPD).

Dass Lauxen dem neuen Altmarkt-Café bessere Bedingungen für seine Außengastronomie gewähren wollte als der Kultkneipe „Gdanska“, stieß vor allem der SPD übel auf. Zumal Lauxen einräumen musste, dass die Unterbrechung der Durchfahrt von der Gutenbergstraße vor der neuen Außengastronomie für zusätzlichen Autoverkehr sorgen wird. Aber das hielt sie für vertretbar. Beide Gastronomien würden sich auch keine Konkurrenz machen, betonte sie. Das neue Café soll künftig jene Produkte anbieten, die oben, im Gewächshaus auf dem Dach des Jobcenters, angebaut und auch auf dem Wochenmarkt verkauft werden.

Nur die FDP stimmte dagegen

„Das ist eine stadtarchitektonisch einmalige Situation und deshalb zu begrüßen“, betonte Andreas Blanke (Grüne). Keine Partei sprach sich für die Ungleichbehandlung aus. Vielmehr kritisierten sie Sprecher von SPD, CDU, Grünen und FDP. Aber nur Marc Hoff (FDP) forderte, sie zu überarbeiten, erhob das aber ebenfalls nicht zum Antrag. Er stimmte am Ende als Einziger gegen die Planung. Die SPD enthielt sich der Stimme.