Oberhausen. . Das heiß erwartete T-Club-Revival steht in Oberhausen in den Startlöchern. Indoor-Biergarten öffnet. So rüsten sich die Macher gegen die Hitze.
Es ist ein Fall für die ganz große Hebebühne! In der Turbinenhalle laufen die Aufbauarbeiten für das große T-Club-Revival auf Hochtouren. Die legendäre Diskothek aus den 1990er-Jahren kehrt am Samstag, 29. Juni, für einen Abend zurück. Dafür werden momentan Scheinwerfer und Boxen positioniert und LED-Großleinwände justiert. Die 1909 erbaute Industriehalle holt für einen Abend die Großdiskothek zurück – 3200 Karten sind verkauft.
Disco-Nostalgiker reisen sogar aus dem Ausland an
Hinter der Rückkehr stecken Turbinenhallen-Chef Michael Neumann und Kulttempel-Macher Peter Jurjahn. Die Vorbereitungen laufen seit Monaten, der Aufbau muss nun in vier Tagen über die Bühne gehen. „Wir erwarten ehemalige Gäste von damals aus ganz Deutschland“, erzählt Peter Jurjahn. Die Nachricht habe sich blitzschnell herumgesprochen, sogar aus dem Ausland reisen Nostalgiker an. Innerhalb der ersten zwei Stunden setzten die Macher im Vorverkauf knapp 1100 Karten ab. Übrigens ganz Old-School per Hartkarten, ohne einen Internet-Vorverkauf.
Die mittlerweile erwachsenen Nachtschwärmer sind ganz heiß auf die Rückkehr – das Wetter aber offenbar auch. Für das Wochenende kündigen die Wetterfrösche mollige Hitze an. Zwei anderthalb Meter hohe Großventilatoren verbauen die Veranstalter daher zusätzlich zur Lüftungsanlage in der Halle. Dazu sollen noch acht weitere Windmacher auf der Bühne kreisen. „Wir orientieren uns an der Vergangenheit der Halle, nur diesmal lassen wir Ventilatoren-Turbinen kreisen“, sagt Hallen-Chef Michael Neumann. Auf eine unterkühlte Party sollte sich aber trotzdem keiner einstellen.
Disco-Pommes und alte T-Club-Fotos auf Leinwänden
Die Industriehalle versorgte früher die benachbarte Gutehoffnungshütte mit Energie. Hier steht heute das Centro. Neue Tanzkraft können die Revival-Gäste nun erstmals in einer Nebenhalle der Turbinenhalle sammeln. Dort entsteht für die Party zum Luftholen ein Indoor-Biergarten mit 300 Sitzplätzen. Auch die früher beliebten Disco-Pommes wird man schlemmen können. „Viele Besucher werden sich nach mehr als 20 Jahren zum ersten Mal wieder treffen, hier kann man sich dann problemlos unterhalten.“
Warteschlangen an der Garderobe?
Auf die früher obligatorischen Warteschlangen an der Garderobe wird man dagegen wohl gerne verzichten. Bei Wärme lassen viele ihre Jacke sowieso im Kleiderschrank. Außerdem gibt es mittlerweile Schließboxen für Garderobe und Wertsachen, die das Abbiegen von früher zum Garderoben-Séparée überflüssig machen. Auch für Raucher gibt es Neuigkeiten: Es öffnet eine neu gestaltete Raucherterrasse für rund 300 Menschen.
Original-DJs spielen Hits von Ärzten bis Papa Roach
Ansonsten sind die Veranstalter guter Dinge, alle wichtigen Revival-Gefühle anzuvisieren: Tausende alter Fotos werden im Foyer über eine 13-Quadratmeter breite Leinwand abgespielt. Lang ist’s her! Zwischen 1993 und 2007 strömten die Discogänger in die Halle, die heute wie damals aus mehreren Tanzflächen besteht. Die „Turbinenhalle 1“ lockte in den 1990er-Jahren überwiegend die Anhänger elektronischer Musik an. Rechts vom Eingang gelegen strömten die Nachtschwärmer in den T-Club.
Mit der altbekannten Halle planten die Veranstalter für das Revival allerdings von vornherein nicht, da der Raum mittlerweile in den Club „Steffy“ umgebaut wurde und nicht mehr genug vom rustikalen Industriecharme von damals in sich trägt. Die größere „Turbinenhalle 1“ wird daher am Samstag zur Revival-Partyzone!
Die Original-Discjockeys DJ George, DJ Cheesy und DJ Bernd haben ihr Kommen zugesagt. „Wir spielen natürlich alle großen Hits von damals“, versichert Peter Jurjahn. Von den Spaß-Punkern Die Ärzten bis zum Metal-Rock von Papa Roach soll alles dabei sein. Auch Hip-Hop-Einflüsse gab es auf der damaligen T-Club-Tanzfläche.
Die letzten T-Club-Tickets gibt es an der Abendkasse
Konzerte statt Großraumdiskothek
Das Konzept der Turbinenhalle hat sich maßgeblich verändert. Früher öffnete die komplette Halle dreimal in der Woche als Großraumdiskothek. Seit 2007 hat der Betreiber Michael Neumann die Ausrichtung verändert. Mittlerweile sind vornehmlich Konzerte, Festivals, Messen und Themenpartys in den verschiedenen Hallenteilen heimisch.
Als Tanzclub wird einzig das „Steffy“ weitergeführt. Hier besuchen vor allem jüngere Ausgehfreunde an den Wochenenden die Turbinenhalle. Das T-Club-Revival soll nun in der benachbarten „Turbinenhalle 1“ das Tanzgefühl von früher für einen Abend zurückholen.
Ansonsten überlassen es die Veranstalter den Revival-Anhängern, in der Turbinenhalle ihre eigenen Erinnerungsmomente im historischen Gemäuer aufzufrischen. Wer sich nun an durchgetanzte Abende an Donnerstagen (!) erinnert oder den damaligen Freitagsschwof wiederbeleben möchte: Die letzten Resttickets werden nach Verfügbarkeit noch an der Abendkasse (15 Euro, Einlass 21 Uhr) verkauft. Ihre Zielgruppe definieren die Veranstalter übrigens klar: „Das sind die Gäste von damals!“