Oberhausen. Nachdem das Oberhausener Freibad Vonderort im Rekordsommer 2018 geschlossen bleiben musste, können sich Besucher dort nun wieder abkühlen.

Lange mussten sich Oberhausener Freibad-Fans gedulden, nun finden sie endlich auch wieder im Revierpark Vonderort Abkühlung. Nach rund einem Jahr Umbauzeit ist das Freibad seit diesem Wochenende wieder im Betrieb.

Die Kulisse wirkt auch nach der langen Pause wieder vertraut: Kinder schreien und lachen, springen ins Wasser, tauchen zum Handstand auf dem Beckenboden ab und strecken die Füße aus dem Wasser. Frische Pommes und Sonnencreme verbreiten einen typischen, unnachahmlichen Duft, den es nur in Freibädern gibt.

Gerippe der Röhrenrutsche steht noch

Doch auch die Unterschiede springen sofort ins Auge: Die lange, blaue Röhrenrutsche ist verschwunden. Statt ihrer gibt es nun eine kurze und einfachere Rutsche, auf der man dafür aber auch nebeneinander ins Nass gleiten kann. Geblieben ist nur die Tragekonstruktion der alten Rutsche. Die ersten Pflanzen ranken sich an ihr bereits in die Höhe, in wenigen Jahren wird das Gerippe zu einem neuen, grünen Blickfang geworden sein.

Oberbürgermeister Daniel Schranz sah sich das neue Freibad am Montag an, hier mit Jürgen Hecht, Geschäftsführer der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr.
Oberbürgermeister Daniel Schranz sah sich das neue Freibad am Montag an, hier mit Jürgen Hecht, Geschäftsführer der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Gut 2,5 Millionen Euro hat die Modernisierung des Freibades gekostet. Den größten Teil der Kosten hat der Bund übernommen, die Stadt Oberhausen hat rund 250.000 Euro aus eigener Tasche beigesteuert. Eine Investition, die sich laut Oberbürgermeister Daniel Schranz gelohnt hat: „Die Menschen sollen nicht glauben, dass sich wegen klammer Kassen nichts in der Stadt tut“, sagt er bei der offiziellen Eröffnung des Freibades am Montag.

Kosten: rund 2,5 Millionen Euro

Ein großer Teil der 2,5 Millionen Euro ist in die technische Anlagen geflossen – für die Besucher nicht sichtbar. Gut zu erkennen ist dagegen die neue Folie für das Wellenbad, das Wasser schimmert in einem frischen Hellblau. „Gefällt’s Euch?“, fragte Schranz zwei badende Jungs. „Klar!“ Weitere Nachfragen blieben unbeantwortet – da waren die jungen Schwimmer längst wieder abgetaucht.

Frisches Geld für den Nordteil des Revierparks

Oberbürgermeister Daniel Schranz war am Montag nicht nur im Freibad, um das rote Band der offiziellen Eröffnung durchzuschneiden. Er hatte auch gute Nachrichten dabei: Die Schönheitskur für den gesamten Revierpark Vonderort geht weiter. Der Bund hat nun eine weitere Förderung genehmigt. Zusätzliche 1,2 Millionen Euro fließen in den nördlichen Teil des Parkes.

Lange galt dieser Teil des Park als hoffnungslos. Man konnte ihn schlecht überwachen, Müll und Vandalismus verwandelten ihn über die Jahre in einen wahren Schandfleck. Mit der Förderung sollen nun neue Bewegungsangebote für Kinder geschaffen werden.

Einen Zeitplan gibt es noch nicht. Der Förderbescheid ist frisch bei der Stadtverwaltung eingetrudelt, die Nachricht noch nicht einmal an alle Beteiligten kommuniziert. In einem nächsten Schritt werden dann zunächst die Planungsarbeiten ausgeschrieben.

Auch der Wasserspielplatz und das Volleyballfeld sind neu, die alten Umkleide- und Duschcontainer sind neuen Kabinen gewichen. Eis, Getränke und die berühmten Freibad-Pommes gibt es in einem neuen Kiosk, Sonnensegel überdachen den Außenbereich. An der Gesamtfläche von zwei Becken, Wasserspielplatz und Liegewiese hat sich nichts geändert; sie umfasse weiterhin rund 3,5 Hektar, erklärt Franz Dümenil, der seit Januar nun nicht mehr nur den Revierpark Nienhausen, sondern eben auch den Revierpark Vonderort als Betriebsleiter führt.

2000 Besucher an langen Wochenenden

In Betrieb ist das Freibad nicht erst seit Montag: Schon am Wochenende kamen die ersten Besucher. Rund 150, schätzt Betriebsleiter Dümenil. Am Montag waren es dann schätzungsweise 200 badewillige Besucher. Die Wiedereröffnung müsse sich noch herumsprechen, dann steige auch die Zahl der Gäste. An langen Wochenenden mit schönem Wetter hofft Dümenil künftig auf rund 2000 Besucher.

Die allerdings einen höheren Eintrittspreis als früher zahlen müssen: Erwachsene zahlen künftig fünf statt vier Euro, Kinder und Jugendliche 3,50 Euro statt 2,50. Kinder unter einem Meter Körpergröße zahlen einen günstigeren Eintrittspreis von einem Euro. Geöffnet hat das Freibad an der Bottroper Straße 322 während der Sommermonate zwischen 10 und 19 Uhr.