Oberhausen. Seit Mai 2016 hat es vier Brandereignisse rund um den Wertstoffhof gegeben. Am Sonntag standen bei Remondis 60 Tonnen Gewerbemüll in Flammen.
. Das vierte gravierende Brandereignis seit Mai 2016 rund um den Wertstoffhof der Stadt Oberhausen: Am Sonntag, 9. Juni, war der von Remondis betriebene Umschlagplatz gleich neben dem Wertstoffhof an der Buschhausener Straße betroffen. 50 bis 60 Tonnen Gewerbemüll (Holz, Plastik, Metall) standen in Flammen. Doch auch diesmal habe sie als Anwohnerin der benachbarten Gustavstraße keine Warnmeldung erreicht, ärgert sich Cornelia Schiemanowski.
Die Berufsfeuerwehr Oberhausen war am Sonntag um 13.44 Uhr alarmiert worden. Das Feuer hatte eine weithin sichtbare schwarz-braune Rauchwolke verursacht. „Die stand senkrecht über dem Betriebshof, auch der Brandgeruch in den umliegenden Wohngebieten war deutlich wahrnehmbar. Dies sorgte für viele Nachfragen bezüglich Ursachen und Auswirkungen der Emissionen“, erzählt Schiemanowski.
Erneute Anfrage an die Stadt ist auf dem Weg
Als Sprecherin des BUND Oberhausen hat Cornelia Schiemanowski jetzt eine erneute Anfrage an die Stadt auf den Weg geschickt. So wie schon nach dem letzten Vorfall im Juli 2017. Damals war im Sperrmüll-Sortierlager von Remondis Sperrmüll in Brand geraten. Als Ursache hatte eine Unternehmenssprecherin auf einen Fall von Selbstentzündung verwiesen.
Auf die gleiche Ursache tippt Remondis-Betriebsleiter Andreas Schmugge auch diesmal. „Gerade im Gewerbemüll befinden sich immer wieder leicht entflammbare Gegenstände, wie Batterien oder Feuerzeuge, die schnell Feuer fangen, wenn die richtige Sonneneinstrahlung dazukommt“, erläutert Schmugge. Entsprechend engmaschig sei das Frühwarnsystem in der Halle des Betriebes. „Dort ist ein Rauchansaugsystem installiert, das über Rohre sofort die kleinste Rauchentwicklung aufspürt und Alarm gibt.“ Dazu kämen Wärmebildkameras und eine Sprinkleranlage.
Der Umschlagplatz liegt auf dem Außengelände
Der nun betroffene Umschlagplatz allerdings befände sich auf dem Außengelände. „Dafür haben wir aber einen Wachschutz, der die Fläche stündlich überprüft.“ Diese Mitarbeiter würden die Müllberge zusätzlich mit mobilen Wärmebild-Kameras abtasten. „Das ist das letzte Mal um 13 Uhr geschehen.“
Eine Brandentwicklung sei dabei nicht festgestellt worden. Das Feuer sei um 13.44 Uhr von einer Streifenwagen-Besatzung der Polizei entdeckt und unverzüglich gemeldet worden. „Die Feuerwehr war keine fünf Minuten später vor Ort, der Brand selbst nach rund 30 Minuten gelöscht.“ Die direkten Anwohner seien von der Feuerwehr sehr wohl gebeten worden, ihre Türen und Fenster geschlossen zu halten. Eine Gesundheitsgefahr habe es aber nicht gegeben.
Schadstoffe zogen nach oben hin ab
„Die Feuerwehr hat uns darüber informiert, dass mögliche Schadstoffe dank der Windstille eben nicht verteilt würden, sondern kaminartig nach oben abzögen – die Rauchsäule stand auch senkrecht nach oben.“ Weitergehende Schadstoffmessungen habe es nicht gegeben.
Remondis will seine Sicherheitsmaßnahmen im Außenbereich weiter ausbauen. „Wir sind bereits seit einiger Zeit auf der Suche nach Wärmebild-Kameras für diesen Bereich“, betont Schmugge. Es sei aber schwierig, hier die passende Technik zu finden. „Mit Geräten, die in heißen Sommern täglich auslösen, ist schließlich auch niemandem geholfen.“