Oberhausen. Nach einer Hammer-Attacke in Oberhausen sucht die Polizei dringend Zeugen. Ein ähnlich brutales Verbrechen konnte bis heute nicht geklärt werden.

Die Polizei rätselt noch über die Hintergründe einer brutalen Attacke in Oberhausen: Bereits am vergangenen Dienstag gegen 20.15 Uhr war ein 29-Jähriger an der Bushaltestelle „Ledigenheim“ mit einem Hammer oder einem ähnlichen Gegenstand angegriffen worden und hatte lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitten. Den Übergriff machte die Polizei an diesem Montag öffentlich. Hinweise auf die Tat oder die Hintergründe haben die Ermittler seitdem trotz eines entsprechenden Aufrufs nicht erhalten, sagt Sprecherin Judith Herold von dem in diesem Fall zuständigen Essener Präsidium. Weder fanden die Beamten eine Tatwaffe noch Erkenntnisse zu dem oder den Tätern, die den 29-Jährigen angriffen, der sich wohl ziellos an der Bushaltestelle aufgehalten hatte.

„Wir suchen weiter dringend Zeugen, die etwas beobachtet haben“, sagt Herold. Denkbar sei etwa, dass es bereits vor der Attacke einen Streit mit einem späteren Täter gegeben habe, der dann eskaliert sei. Zeugen können sich bei der Polizei in Essen unter 0201/829-0 melden. Der Tatort ist nicht gerade abgelegen.

Opfer erlitt schwerste Schädelverletzungen

Auch wenn ein Zusammenhang ausgeschlossen sein dürfte, weckt der Vorfall Erinnerungen an eine Tat aus dem vergangenen Jahr, die möglicherweise nie geklärt werden wird. An einem Sonntagabend im Mai 2018 war ein junger Mann auf der Havensteinstraße von einem Unbekannten angegriffen worden. Nach einem Schlag ins Gesicht ging das Opfer zu Boden. Trotzdem trat und prügelte der Täter weiter gegen den Kopf des Mannes und verletzte ihn dann noch mit einer abgebrochenen Bierflasche. Das Opfer erlitt schwerste Schädelverletzungen. Kurz vor der Tat hatte der Mann noch mit seiner Freundin telefoniert. Die bekam von dem, was dann kurz darauf am anderen Ende der Leitung geschehen sollte, nichts mit.

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Verfahren gegen einen Verdächtigen eingestellt

Das Phantombild eines Verdächtigen ist noch auf den Fahndungsseiten der Polizei zu finden. „Aber ein Täter konnte trotz intensivster Bemühungen nicht ermittelt werden“, sagt der zuständige Staatsanwalt Martin Mende. Zwar hatte die Polizei einmal einen Verdächtigen im Visier. „Aber der Tatverdacht hat sich nicht erhärtet“, sagt Mende. Das Verfahren gegen den Mann wurde schließlich eingestellt. „Wir haben alle Ermittlungsansätze ausgeschöpft“, sagt Mende. Vorerst ruhte das Verfahren in diesem Fall. Bei Eingehen neuer Hinweise (0208/826-0) könnten die Ermittlungen allerdings jederzeit wieder aufgenommen werden. Die Tat wird als versuchter Totschlag bewertet. Dieses Delikt verjährt erst nach 20 Jahren.

Wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft

Eine weitere Attacke mit einem Hammer scheint dagegen geklärt. Wie die Polizei am Dienstag berichtete, soll ein 25-jähriger Bottroper einen ein Jahr jüngeren Bekannten am Sonntagmorgen gegen 6.30 Uhr in dessen Wohnung in Osterfeld scheinbar grundlos und unvermittelt angegriffen haben. Der mutmaßliche Täter wurde am Sonntagnachmittag in seiner Heimatstadt festgenommen. Der 25-Jährige sitzt wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Die Frage nach dem Motiv der Tat bleibt auch in diesem Fall zunächst offen. Die Polizei machte mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen zunächst keine weiteren Angaben.