Oberhausen. Bei der 72-Stunden-Aktion des Bundes der deutschen katholischen Jugend nahmen rund 300 junge Menschen teil. Um die Welt etwas besser zu machen
Was kann man in 72 Stunden alles bewegen? Dieser Frage hat sich der Bund der Deutschen Katholischen Jugend, kurz BDKJ, gestellt. Herausgekommen ist die sogenannte 72-Stunden-Aktion, die nach 2008 und 2013 zum dritten Mal unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ soziale Projekte im gesamten Stadtgebiet umsetzten. Mit dabei waren auch die Pfadfinder der Gemeinde St. Theresia, die sich an der Christoph-Schlingensief-Schule dem Insektenschutz widmeten.
Die Idee dazu kam den Pfadfindern rund um Anika Görtz, die gleichzeitig auch als Lehrerin an der Schlingensief-Schule unterrichtet, einerseits durch das neue Maskottchen des BDKJ, eine Biene, und da sich die Förderschule für körper- und mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche bereits seit langem mit dem Thema Artenschutz beschäftigt. Im Zentrum stand der Bau eines Bienenhotels auf dem Schulgelände und das Pflanzen einer Wildblumenwiese, wobei das Ganze nicht nur den Insekten zu Gute kam.
Bei einer gemeinsamen Übernachtung mit Lagerfeuer und einer anschließenden Poolparty tauschten sich die verschiedenen Teilnehmer im Alter von 16 bis 19 Jahren untereinander aus und bauten daneben Ängste und Hemmungen Stück für Stück ab. „Das war auch von Anfang unser Ziel, hier ein Band zu schaffen, um auch in Zukunft weiter gemeinschaftlich zusammenzuarbeiten“, berichtet Anika Görtz.
Rund 300 Teilnehmer aus 14 Gruppen
Nach dem am Donnerstag auf dem Feierabendmarkt auf dem Saporishja-Platz der Startschuss fiel, nahmen über die vier Tage verteilt insgesamt rund 300 Teilnehmer aus 14 Gruppen an der 72-Stunden-Aktion teil. Da verschönerten zum Beispiel die Messdiener aus St. Josef in Schmachtendorf das Außengelände des katholischen Kindergartens oder es wurde, wie von den Messdienern „St. Marhannes“ – aus den Gemeinden Marien und Johannes – ein Spendenlauf ausgetragen. Unter dem Motto „Von St. Marien nach Norte Potosi“ wurde Geld gesammelt, um die wichtige Arbeit in der Partnergemeinde Norte Potosi zu unterstützen.
Nicht nur wegen des tollen Einsatzes und der kreativen Ideen der vielen Teilnehmer zeigte sich Projektreferentin Stefanie Oploh sehr zufrieden. „Man ist natürlich immer im Vorfeld gespannt, ob alles so klappt, wie man es geplant hat. Aber die Resonanz war von allen Seiten sehr positiv, weshalb wir sehr optimistisch sind, dass diese 72 Stunden auch darüber hinaus Früchte tragen werden.“
Für die Pfadfinder der Gemeinde St. Theresia war mit dem Besuch der Schlingensief-Schule das Ende ihres 72-Stunden-Auftrags aber noch längst nicht erreicht. Am Samstag wurden auf der Streuobstwiese im Handbachtal ebenfalls ein Bienenhotel gebaut und Wildblumen gesät. Diese Wiese soll auch in Zukunft weiterhin von den Pfadfindern in Form einer Patenschaft betreut werden und viele verschiedene Insektenarten beherbergen. Zum Abschluss gestalteten die Gruppe noch die Messe in ihrer Heimatgemeinde St. Theresia vom Kinde Jesu und präsentierten die Ergebnisse ihrer Aktion. Die Besucher der Messe hatten im Anschluss die Möglichkeit, ein Päckchen Blumensamen mit nach Hause zu nehmen. „Damit sie auch im heimischen Garten etwas bewegen können“, fügt Anika Görtz mit einem Lächeln an.