Die Verbraucherzentrale und die Stadt Oberhausen bieten Hausbesitzern eine Doppel-Energie-Aktion an: das Gespräch mit dem Experten und die Thermografie.

Je stärker die Energiepreise steigen, desto wichtiger wird es für Hausbesitzer, Energieschlupflöcher ihrer Gebäude zu stopfen. „Wenn sichtbar wird, wo teure Heizkosten entweichen”, sagt Martina Zbick, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW, „steigt das Interesse, etwas dagegen zu unternehmen”.

Deshalb sei die Thermografie, bei der mit Hilfe einer Wärmebildkamera durch eine farbige Abbildung des Hauses die „Wärmeverluste schonungslos dargestellt werden” ein wichtiger Schritt zur Beurteilung der Energie-Effizienz. Von einem Experten interpretiert und gepaart mit einer Energieberatung vor Ort, bei der auch Aspekte besprochen werden, die eine Kamera nicht einfangen kann, bieten Stadt und Verbraucherzentrale Hausbesitzern in diesem Winter eine Doppel-Energie-Aktion an, Wärmekamera-Bild plus Expertenrat.

Ermutigt von dem Erfolg der Thermografie-Aktion im vergangenen Winter, an der sich 170 Hauseigentümer beteiligten und bei der nicht einmal alle Interessenten berücksichtigt werden konnten, gehen die Aktionspartner jetzt erneut an den Start. „Die Zahl der Checks aus dem letzten Jahr zu toppen”, so Zbick, ist das ehrgeizige Ziel. Schließlich tun alle, die sich zum Energiesparen durchringen, nicht nur etwas für den eigenen Geldbeutel, sondern gleichzeitig auch Gutes für den Klimaschutz.

Und so funktioniert's: Interessierte Hausbesitzer rufen bei der Sanierungsinitiative der Verbraucherzentrale an ( 0180-111 59 99). Die förmliche Anmeldung wird zugeschickt. Bei günstiger Witterung (möglichst kälter als fünf Grad und kein Regenwetter) kommt es zum Einsatz des Thermografen am Haus. Er kommt in den Abendstunden mit der Wärmebildkamera vorbei, macht die Aufnahmen, wertet sie später im Büro am Bildschirm aus und leitet die Ergebnisse an die Energieexperten weiter, die bei einem zweiten Termin den Vor-Ort-Check im Haus durchführen und die Energie-Ergebnisse mit dem Hauseigentümer besprechen.

„Die Kamera nimmt Infrarotstrahlung auf. Die Oberflächentemperatur des Gebäudes wird in Farbkodierung umgesetzt”, beschreibt Andreas Buchwald, Ingenieur und Thermograf, den Vorgang. Die Bilder könnten dann zum Beispiel zeigen, ob eine Wand gedämmt oder ungedämmt sei, ob durch den Rolladenkasten oder durch ein Fenster zu viel Energie entweiche oder eine Bodenplatte unsachgemäß verlegt worden sei. Um die Bilder möglichst wenig zu verfälschen, sei die niedrige Temperatur ebenso wichtig wie der späte Abend, denn: „Eine Wand kann während des Tages von der Sonne aufgewärmt worden sein.”

Dennoch gebe es Schwachstellen, die nicht aufgenommen werden können, gibt Buchwald zu und hier kommt die persönliche Begutachtung des Hauses durch den Energieexperten beim Beratungstermin zum Tragen. „Die Energieaktion ist eine gute Kombination”, betont Andreas Groh vom Bereich Umweltschutz der Stadt. „Für 160 Euro – 100 für die Thermografie und 60 für das Expertengespräch – sei ein so gründlicher Check sonst nicht zu haben, zumal die Mitarbeiter der Verbraucherzentrale eine völlig neutrale Beratung anböten. „Wir schlagen immer vor, mehrere Angebote einzuholen”, bestätigt Martina Zbick von der Oberhausener Verbraucherberatung. „Außerdem weisen wir auf die Möglichkeit günstiger Kredite hin.”