Georg Friedrich Händels „Ode for St. Cecilia's Day” war das Hauptwerk eines Konzerts in der Herz-Jesu-Kirche am Altmarkt.
Wo könnte die Musik schöner sein als da, wo im vertonten Text von ihrer Schönheit die Rede ist. Bestes Beispiel: Schuberts „An die Musik”. In Händels Cäcilienode von 1739 ist von der Macht der Musik die Rede, die vom Anfang bis zum Ende der Schöpfung reicht. Klar, dass auch dieses Werk ein Juwel ist. In der Herz-Jesu-Kirche Oberhausen-Mitte dirigierte Horst Remmetz eine Aufführung, die begeistert gefeiert wurde.
Am Waldesrand
Gefeiert von erstaunlich vielen Menschen – angesichts des 2. Sinfoniekonzerts, das zeitgleich in der Luise-Albertz-Halle stattfand (s. Rezension an anderer Stelle). Vielleicht war ja auch der eine oder die andere Spontanentschlossene darunter, hatte doch Stadtdechant Michael Dörnemann, zugleich Pfarrer der Großpfarrei Herz-Jesu, bei der Eröffnung des Weihnachtswalds empfehlend auf das Konzert in der bis zum Fest gewissermaßen am Waldesrand stehenden Kirche hingewiesen.
Dörnemann ist zur Freude seines Kantors ein großer Musikfan, der es ermöglicht, zu den Konzerten des Kirchenchores kompetente Instrumentalisten zu verpflichten. Hier waren es Mitglieder der Deutschen Oper am Rhein, sprich der Duisburger Philharmoniker und der Düsseldorfer Symphoniker (plus Gäste). Durch zahlreiche Opernaufführungen „händelerprobte” Musiker also.
Reizvoll hat Händel den Arien verschiedene Instrumente zugeordnet, die im Text Erwähnung finden – die klagende Flöte, die schrille Geige, die von Eifersucht und Verzweiflung singt, die Trompete, deren Schall zum Gefecht ruft, was effektvoll von recht martialischen Paukenklängen begleitet wird. Das alles war trotz Kathedralakustik beeindruckend differenziert wahrzunehmen bis in die letzten Reihen. Die Solisten Inga Lisa Lehr (Sopran) und Martin Koch (Tenor) gestalteten klug und stilsicher und boten mit ihren wohlklingenden Stimmen wunderbare Momente.
Der Chor der Herz-Jesu-Kirche war von Kantor Horst Remmetz bestens „eingestellt” und durchweg mit spürbarem Engagement bei der Sache. Für ein Laienensemble gelang da Außerordentliches.
Das gilt ebenso für die am Beginn stehende Choralkantate „Wer nur den lieben Gott lässt walten” von Mendelssohn, deren kontrapunktische Feinheiten transparent entwickelt waren.
Ein bisschen wie ein Fremdkörper wirkten in diesem Umfeld zwei geistliche Lieder für Tenor-Solo und Laute (Yamato Hasumi) von Claudio Monteverdi. Was natürlich nichts an der hinreißenden Gestaltung ändert.