Oberhausen. . Trotz fehlender Rettungswege hat der Vermieter des Europahauses Mieter in die siebte Etage ziehen lassen. Nach der Räumung bessert er nun nach.
Die Eigentümer des siebenstöckigen Europahauses in der City haben nach Darstellung der Stadt offenbar illegal Wohnungen in der siebten Etage vermietet. Eine Wohnnutzung in der obersten Etage des 1955 errichteten Gebäudes war nach einer Baugenehmigung von 2016 nur dann erlaubt, wenn der Eigentümer einen zweiten Rettungsweg erstellt. Dieser wurde nach Darstellung des Bauordnungsamtes im Hauptausschuss aber nicht gebaut – stattdessen seien Wohnungen an neun Bewohner vermietet worden.
Dass dort oben Menschen leben, sei der Stadt vom Eigentümer erst Mitte April 2019 bekannt gemacht worden. Daraufhin sah man sich gezwungen, den Auszug der Mieter aus der siebten Etage anzuordnen. „Hier geht es um Leib und Leben, wir können die Menschen ohne zweiten Rettungsweg bei einem Brand nicht retten“, rechtfertigte Oberbürgermeister Daniel Schranz im Ausschuss die strikte Sofortmaßnahme.
Mieter sind in anderen Wohnungen untergebracht
Nach Angaben des Bauordnungsamtes hat der Europahaus-Betreuer, die Zentral Boden Vermietung und Verwaltung GmbH (ZBVV), angefangen, in den nächsten Wochen die notwendigen Rettungswege zu bauen. Bis zur Fertigstellung sind die Bewohner der Etage in anderen Wohnungen untergebracht worden.