Oberhausen. . Im rappelvollen Gdanska tanzte der alte Bock Rock mit Raupenede: Der Jubel der in Ehren ergrauten Fans war groß.

Als es Jürgen Reinke, dem rührigen „Gitarrissimo“-Macher, im Herbst 2017 gelang, die legendäre Oberhausener ProgRock-Combo „Minotaurus“ für ein in jeder Hinsicht einmaliges Comeback auf die Bühne des Gdanska zu locken, war der Jubel der in Ehren ergrauten Fans groß. Die natürlich prompt hofften, recht bald auch mit deren ebenso famosen Gegenspielern von „Tobogan“ ein Wiedersehen und vor allem Wiederhören feiern zu können. Jetzt hat es endlich geklappt.

Und natürlich war der diesmal noch schummeriger als eh schon ausgeleuchtete Gdanska-Saal rappelvoll mit alten „Tobogan“-Verehrern, die zum Teil von weit her angereist waren, um den alten Bock, Stepper Jakob und den Raupenede zu erleben. So war etwa „Minotaurus“-Drummer Ulli Poetschulat, der im Laufe der Jahre auch mal bei der Konkurrenz trommelte, eigens aus Berlin an den Altmarkt gekommen. Und freute sich wie alle anderen auch über das alte, mittlerweile etwas stockfleckige Band-Logo hinter der halben Original-Besetzung mit Frank Hopmann, dem singenden Gitarristen von „Tobogan“, und Rainer Brüne an seiner ultra-raren dreimanualigen Hammond-Orgel.

Die fauchte wunderbar wie in besten Zeiten zu den knackigen Beats der Newcomer Sabine Schürmann (Drums) und Rolf Dehmer (Bass), die lässig durch die alten Hits der frühen Jahre groovten, aber auch neuen Stücken wie dem „Möhrenlied“ einen schönen Drive unterlegten.

Textsichere Zuhörer

Man staunte immer wieder, wie textsicher die begeisterten Zuhörer die Songs ihrer Jugendtage mitsangen. Dass obendrein Fritz Fey, weiland selig bei „Prosper“ und Jürgen Pluta aktiv, für „Kino“ und „Jack Boy“ den zweiten Vokal-Part neben dem quirligen Gitarristen übernahm, war eine nette Überraschung und wurde heftig bejubelt.