Oberhausen. . Die Stadt Oberhausen bietet ein neues Service-Portal an. Einige Behördengänge können Bürger von zu Hause aus erledigen. Es gibt aber Ausnahmen.

Lange Wartezeiten bei Ämtern, um beispielsweise die Ausstellung einer Geburtsurkunde oder einen Anwohner-Parkausweis zu beantragen, sollen dem Bürger künftig weitestgehend erspart bleiben. Die Stadt erweitert ihren Service um ein neues Online-Portal. Von zu Hause aus können Oberhausener künftig entsprechende Anträge ausfüllen und die Bearbeitungsgebühr per Lastschrift zahlen. Den Parkausweis kann man anschließend selbst drucken, die Geburtsurkunde kommt mit der Post.

Den Gang zum Rathaus kann sich der Bürger in diesen Fällen ab sofort also sparen. Auch eine Auskunft aus dem Melderegister kann er vom heimischen Computer aus erhalten. Muss er dagegen einen neuen Ausweis beantragen oder seine Adresse nach einem Umzug ummelden, ist eine persönliche Vorsprache weiter zwingend nötig. „So will es der Gesetzgeber“, erklärt Personaldezernent Jürgen Schmidt, „daran können wir nichts ändern“.

Mehr Service bei www.oberhausen.de

Eine große Verbesserung zum jetzigen Service sieht Schmidt dennoch. Das neue Portal, das über die Startseite der Stadt-Homepage www.oberhausen.de mit einem Klick erreichbar sein soll, biete neben acht Online-Angeboten wie dem Parkausweis auch 30 Online-Formulare, die der Bürger zu Hause herunterladen und ausfüllen, dann ausdrucken, persönlich unterschreiben und an die Stadt schicken könne. Wie etwa zur Anmeldung eines Gewerbes. Zudem gebe es einen strukturierten Überblick über sämtliche Dienstleistungen der Stadt – immerhin mehrere hundert an der Zahl. Auch die Suchfunktion habe die Stadt optimiert; in der Vergangenheit sei diese recht kompliziert gewesen, gibt Schmidt zu.

Bis 2021 will die Stadt einen flächendeckenden Online-Service anbieten. Noch im Laufe dieses Jahres sollen Funktionen hinzu kommen wie die Neuzulassung eines Fahrzeuges oder Adressänderungen von Haltern. Erst einmal ist es nur möglich, Fahrzeuge abzumelden und wieder zuzulassen.

Keine Jobs im Oberhausener Rathaus in Gefahr

Nicht nur der Bürger profitiert, meint Jürgen Schmidt. „Auch den Fachverwaltungen bringt die neue Technik eine deutliche Entlastung.“ Müssen sich Mitarbeiter vielleicht sogar Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen, wenn Abläufe automatisiert werden, Bürger ihre Angelegenheiten online erledigen? „Nein“, sagt der Personaldezernent. Wenn Sachbearbeiter, etwa im Bereich des Anwohner-Parkausweises „überflüssig“ werden, „können wir sie an anderer Stelle einsetzen, wo sie dringend gebraucht werden“.

Ämter könnten künftig auch samstags öffnen

Bürger sollen künftig im Internet Termine vereinbaren können, wenn sie zum Einwohnermeldeamt müssen, um etwa einen Reisepass zu beantragen. Auch einfache Bauanträge soll man online stellen können.

Langfristig kann sich Dezernent Jürgen Schmidt vorstellen, die Servicezeiten zu erweitern. Unumgängliche Behördengänge sollen dann auch abends und/oder samstags möglich sein – gebündelt an einem Ort.