oberhausen. . Regisseure aus Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo erhielten am Montagabend bei den 65. Kurzfilmtagen in Oberhausen die Hauptpreise.

Erstmals überhaupt hatten sich junge Filmemacher aus Zentralafrika, Ozeanien und Zentralasien in größerer Zahl und mit Arbeiten von hoher Qualität bei den Kurzfilmtagen beworben. Nun erhielten zwei afrikanische Filmemacher am Montag in der Lichtburg die beiden Hauptpreise der 65. Kurzfilmtage.

Die 22-minütige Produktion „I got my Things and left“ von Philbert Aimé Mbabazi Sharangabo erhielt den mit 8000 Euro dotierten Großen Preis der Stadt Oberhausen. Die Jury war begeistert von einem Film „von beeindruckender konzeptioneller wie emotionaler Freiheit und Kraft“, so ihre Begründung. „Ich nahm meine Sachen und ging“ ist eine filmische Hommage an den Freigeist Dambudzo Marechera, eine Schlüsselfigur der afrikanischen Literatur.

Den mit 4000 Euro dotierten Hauptpreis gab die Internationale Jury an den Musiker und Filmemacher Baloji: Sein 14-minütiger Thriller-Clip „Zombies“ feiert, so die Juroren, „in prachtvollen Bildern die pulsierende Subkultur“ von Kinshasa, der disfunktionalen Metropole der Demokratischen Republik Kongo. Den Soundtrack liefert Baloji selbst mit seinen futuristischen Afro-Beats. Für die Jury „ein aus Schwierigkeiten geborener Triumph“.

Beide Preisträger leben inzwischen in Europa: Der 29-jährige Philbert Aimé Mbabazi Sharangabo in der Schweiz, der 40-jährige Baloji in Belgien.