Oberhausen. . Das 38. Sterkrader Spiel- und Sportwochenende hatte trotz kühler Temperaturen noch Glück mit dem Wetter. Am Samstag gab es auch einen Protestzug.

Wenn andere einpacken, packt Sterkrade aus: Ausgerechnet zur Eröffnung des Spiel- und Sportwochenendes zieht am Samstag eine tiefdunkle Wolkenkette auf den Stadtteil zu. Den Blick zum Himmel scheuen sie vor dem Technischen Rathaus trotzdem nicht. „Bewegung hilft doch gegen die Kälte“, meint der Stig-Vorsitzende Robbie Schlagböhmer trotzig. Gut so! Nach einem Schauer und etwas Hagel lässt sich die Sonne blicken.

Mehr als 40 Vereine, rund 120 teilnehmende Gruppen sind auch am Sonntag ziemlich aktiv. Maskottchen wuseln über die Bahnhofsstraße. Im Hochsommer schwitzen sie unter dem dicken Stoff, nun hat die bunte Ganzkörperverpackung ihr Gutes. Mit der Teilnehmerzahl zeigte sich Richard Griesbeck vom Stadtsportbund Oberhausen zufrieden: „Es freut uns, dass wir neue Sportvereine hinzugewinnen konnten. Das Angebot rundet ein etablierter Gesundheitsschwerpunkt ab.“

Vor dem Technischen Rathaus bespielten die Macher die Hauptbühne - auch die Feuerwehr zeigte hier ihren Fuhrpark.
Vor dem Technischen Rathaus bespielten die Macher die Hauptbühne - auch die Feuerwehr zeigte hier ihren Fuhrpark. © Kerstin Bögeholz

Zielsicherheit demonstrierten hier nämlich erstmals die Schützen von Grün-Weiss Holten. Mit Respekt vor dem Sportgerät schauten Besucher genau hin. Das galt auch für den großen Gesundheitsparcours, bei dem Experten vor allem bei Vorsorge und Prävention gefragte Ansprechpartner waren.

Neben dem Technischen Rathaus parkten die Motorsportfreunde verliebt ihre alten Schätze. Die Cabrio-Interessen-Gemeinschaft (CIG) hielt sich nicht gerade bedeckt, um schöne Klassiker aus Chrom in der zurückgekehrten Sonne zu erklären. Die Feuerwehr fuhr am Kleinen Markt zudem ihre neue Drehleiter aus.

Leonie probiert Bogenschießen aus, Wolfgang Kathage von TUS Grün Weiss Holten zeigt ihr, wie es geht.
Leonie probiert Bogenschießen aus, Wolfgang Kathage von TUS Grün Weiss Holten zeigt ihr, wie es geht. © Kerstin Bögeholz

Kleine Karussells und Schleckerbuden boten schon einen kleinen Vorgeschmack, was die Sterkrader ab dem 19. Juni in ihrer Innenstadt erwartet. „Das Spiel- und Sportwochenende ist die kleinere Schwester der Fronleichnamskirmes“, fand Oberbürgermeister Daniel Schranz einen passenden Vergleich. Auch wenn die Größe und Besucherzahlen weit auseinander liegen. Kurz vor dem Ende des Reigens am Sonntag war Griesbeck zuversichtlich, die vom sportlichen Veranstaltertrio Stadt Oberhausen, Sterkrader Interessengemeinschaft sowie Stadtsportbund anvisierte Marke von 50.000 Besuchern erreicht zu haben.

Protestzug zur Gleichstellung

Auch der Showtanz gehört beim Sterkrader Spiel- und Sportwochenende dazu.
Auch der Showtanz gehört beim Sterkrader Spiel- und Sportwochenende dazu. © Kerstin Bögeholz

Dass Sportvereine durch ihre Infostände hier auch messbare Erfolge erzielen können, beweist die Präsentation des Sterkrader Jiu-Jitsu-Vereins „Doshinkai“. „Wir zeigen unser Angebot hier seit drei Jahren“, erklärt Trainer Frank Reichelt. „Im vergangenen Jahr haben sich zwei neue Mitglieder vor Ort über unseren Sport informiert und sind seitdem in unserem Verein mit dabei.“ Die Kampfsportler demonstrierten ihre Künste auf eigenen Matten direkt am Stand, andere traten auf eine der zwei Showbühnen. Cheerleader, Tänzer, Akrobaten und auch das neue Kinderprinzenpaar Talina und Kai stellten sich vor.

Als wichtiger Protest marschierten am Samstag zudem 150 Teilnehmer in einem Sternmarsch vor das Technische Rathaus. Somit trugen sie ihre Forderung zur „Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“ auch auf die Bühne des Spiel- und Sportwochenendes.