Oberhausen. . Ein vereintes und bestenfalls soziales Europa: Die Europawahl bestimmte den traditionellen Arbeitnehmerempfang des DGB in Oberhausen.
„Europa. Jetzt aber richtig!“ – Unter diesem Motto begeht der Deutsche Gewerkschaftbund (DGB) in diesem Jahr bundesweit die Kundgebungen am heutigen „Tag der Arbeit“. Das Thema Europa und die Sorge um einen Rechtsruck bei der Europawahl bestimmten auch den traditionellen Arbeitnehmerempfang der Oberhausener Gewerkschafter am gestrigen Dienstag im Zentrum für Ausbildung und berufliche Qualifikation (ZAQ).
Der DGB-Stadtverbandsvorsitzende Thomas Schicktanz nutzte die Gelegenheit, um auf die Bedeutung des Friedensprojektes Europa hinzuweisen, das dem Kontinent seit mehr als 70 Jahren Frieden beschert habe. Dies allein sei schon ein Grund für ein klares Bekenntnis zu Europa. Mit Blick auf den gemeinsamen Binnenmarkt als Kern der Union betonte Schicktanz: „Handel ist kein Selbstzweck.
Kritik an Abkommen wie CETA
Es geht um Wohlstand und Sicherheit für alle und nicht nur um die Profite der Unternehmen.“ An Freihandelsabkommen wie CETA übte er scharfe Kritik. Diese hätte für eine Liberalisierung des Marktes gesorgt, aber aus Sicht des DGB wichtige Punkte wie faire Löhne und betriebliche Mitbestimmung außer Acht gelassen. Warum es ein Europäisches Betriebsverfassungsgesetz braucht, machte er am Beispiel der Geschehnisse um den Betriebsrat des Sea Life Oberhausen deutlich. Die Streitigkeiten mit dem englischen Mutterkonzern gipfelten zuletzt in der Kündigung eines Betriebsratsmitgliedes.
Neue Städtepartnerschaft
Zuvor hatte Oberbürgermeister Daniel Schranz ein deutliches Plädoyer für eine „soziale und starke EU“ gehalten und umrissen, wie Oberhausen von EU-Geldern und offenen Grenzen profitiert. Sein Appell: Sich mehr für Europa zu engagieren und noch mehr Menschen deutlicher darüber zu informieren. Das Engagement für Europa beginne im Kleinen, sagte er, und verwies auf die neue Städtepartnerschaft mit Tychy in Polen. Am 26. Mai sollten möglichst viele Menschen wählen gehen, „damit wir nicht noch mehr Extreme bekommen“, so der OB.