Oberhausen. . Mit seinen „Omis und Opis“ möchte Altenpfleger Davin Herbrüggen den DSDS-Sieg noch feiern. In Oberhausen trafen sich viele zum Public Viewing.
Die Party nach der Show dauerte lange, aber ausschlafen konnte Davin Herbrüggen nicht. Völlig überraschend hielt der 20-Jährige aus Oberhausen-Borbeck am späten Samstagabend den Siegerpokal von „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) in die Höhe. Am nächsten Tag glühten schon wieder seine Ohren. In Interviews mit überregionalen Medien konnte Davin auf die Castingreise mit Happy End in aller Ruhe zurückblicken. Doch die nächsten Tage haben es in sich.
Dreieinhalb Millionen Zuschauer fieberten vor den TV-Geräten mit, sein Finalsong „The River“ landete am Sonntag auf dem ersten Platz der iTunes-Download-Charts — viele Oberhausener feierten ihren Lokalhelden überschwänglich. Besonders im Altenwohnheim „Haus Isabel“ am Klaumer Bruch schauten sie besonders gespannt hin. Hier arbeitet Davin als Altenpfleger. „Viele unserer Bewohner haben sich die Sendung in ihren Zimmern noch angeschaut, obwohl sie sonst viel früher ins Bett gehen“, sagt Heimleiter Daniel Ringelings unserer Redaktion. „Hinterher ist die Freude natürlich sehr groß. Das macht in unserem Haus alle sehr stolz.“
Ringelings beklatschte den Auftritt seines Schützlings live im RTL-Studio in Köln-Ossendorf. Ein bisschen Wehmut wird mitschwingen, schließlich ist der Terminkalender des 20-Jährigen nun prall gefüllt.
Momentan ist er von seinem Arbeitgeber freigestellt. Wie es weitergeht, wolle man dann schauen. „Er ist ein sympathischer Typ und sehr guter Altenpfleger. Darum ist er bei uns als Gast oder Mitarbeiter immer wieder willkommen!“
Siegprämie landet auf dem Konto
Dass es eine kurze Rückkehr gibt, hatte Davin Herbrüggen schon in unserem Interview versprochen. „Sobald es geht, werde ich für meine Omis und Opis natürlich eine Party schmeißen.“ Beim letzten Besuch an seinem Arbeitsplatz verteilte er schon Autogrammkarten.
Die wird er wohl künftig nicht nur im Heimatstadtteil schreiben müssen. Ein Autokorso machte sich dort nach dem Sieg spontan auf den Weg. An der benachbarten Centro-Promenade boten Kneipen ein Public Viewing an. Eckkneipen öffneten länger als sonst. Mancher Borbecker startete beim privaten TV-Abend einen Schaumarathon. „Der Stadtteil hat wohl heftiger gefeiert als nach dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft“, sagt Daniel Ringelings über das Stadtgespräch im „Dorf“ am Rhein-Herne-Kanal.
100.000 Euro und einen Plattenvertrag bei Universal Music räumte Herbrüggen durch den Titelgewinn ganz nebenbei ab. Doch an das Geld, so sagt er uns, hat er zwischendurch noch nicht gedacht. Verwendung: Sparkonto! „Mir ist die Musik wichtiger, dass ich die Menschen erreiche. Ich wollte den Titel unbedingt nach Oberhausen holen!“ Auch wo er seinen Glitzerpokal platziert, möchte Davin später entscheiden. Wird es eine Vitrine in der Stadtteilkneipe Haus Matecki, so wie es im Ruhrgebiet üblich ist? „Ich weiß es noch nicht“, sagt Davin Herbrüggen, ein Schmunzeln im Gesicht.
Und nun? Sein erstes Musikvideo hat er im Kasten. Im Kasseler Musikpark wird er noch in dieser Woche singen. Der ZDF-Fernsehgarten steht am Sonntag auf der Liste. Davins Eltern Beate und Thomas freuen sich für ihren Sohn: „Er hat das verdient!“ Auch wenn sie wissen, dass sie ihn fortan deutlich weniger zu Gesicht bekommen werden. Beide schenkten Davin das erste Instrument — eine Gitarre.