Oberhausen. . Nach dem Brand in der Szene-Kneipe „Bolleke“ gibt es die früher dort ansässige Live-Musik in der Oberhausener Niebuhrg. Wir testeten den Auftakt.

Punkrockig, gemütlich, fröhlich, lecker, laut: Der frisch gegründete Verein „KOB“, Kultur Offensive Bolleke“, hat die zur Zeit wegen eines Brandes nicht bespielbare Kult-Kneipe auf der Grenze zwischen Oberhausen und Duisburg-Meiderich in den „Alten Bahnhof“ des Kulturzentrums Niebuhrg verlegt und damit eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen: „Live @ Niebuhrg“. Gewagt, gewonnen. Die Resonanz war sehr positiv, die Stimmung prächtig.

Eine breite Fangemeinde angelockt

Die Mischung aus Live-Konzert und Kneipenatmosphäre lockte eine breitere Fangemeinde an als die, die sich üblicherweise im „Bolleke“ blicken ließ. Eltern hatten sogar ihre Kinder mitgenommen. Sogar Senioren, die sich an ihre Jugend-Rockzeit erinnern, wurden gesichtet.

„Bollekes Stammpublikum ist zwischen 30 und 50 Jahre alt“, sagt Michael Matuszak, den jeder nur als „Matu“ kennt. Er hat die Kultur-Offensive mit dem Pächter des Bolleke, André Grün, gegründet. „Wir hatten schon immer die Idee und haben sie jetzt schnell und spontan umgesetzt.“

Die Premiere der neuen Konzertreihe kam gut an.
Die Premiere der neuen Konzertreihe kam gut an. © Michael Dahlke

Die am Samstagabend gestartete Reihe nach der Auftakt-Veranstaltung der Kultur-Offensive im Parkhaus in Duisburg hatte vier Bands im Angebot, außerdem ein „Lecker-Set“ mit Chili con (mit) oder sin (ohne) Carne (Hack), diversen Getränken zu akzeptablen Preisen. „In Meiderich hatten wir eine sehr gute Infrastruktur“, sagt Matu zum Start. In der Niebuhrg auch.

Vier Bands spielten zum Auftakt der Bolleke-Reihe

Die Band „Kruste“ aus dem Berlin des Ruhrgebiets (Duisburg), „Bakterie“ aus Oberhausen sowie die „Tigerband“ und eine Truppe mit einem Namen, der schlimmer als eine Kontonummer klingt („WDIWM… jeder Buchstabe ist ein Wort der Identitäts-Idee) standen auf dem Programm und erhielten alle viel Zuspruch vom Publikum. Musiker und Zuhörer waren gut drauf, der Beifall ehrlich. Das lässt hoffen, dass sich die Reihe etabliert.

Das Interesse der Bands – hier  WDIWMYOMWICHDYAA - ist groß
Das Interesse der Bands – hier WDIWMYOMWICHDYAA - ist groß © Michael Dahlke

Leistung wird belohnt

„Umsonst spielen muss hier keiner“, betont Matu, dass Leistung durchaus belohnt wird. Das Etikett „Der Eintritt ist frei“ bleibt aber auch bestehen, wenn beim nächsten Kneipen- und Live-Musik-Event am Freitag, 10. Mai, die „Autonomics“ aus den USA einfliegen.

Die Powerrockband aus Portland, dann auf Deutschland-Tournee, hat schon mehrfach im Bolleke Station gemacht und lässt sich auf den neuen Spielort in der Niebuhrg ein. Als Warm-Up gibt’s die „Colt Ass Eyes“, die Band, in der Matu Gitarre spielt. „Der Termin ist gesetzt, er findet auf jeden Fall statt.“ Und hoffentlich weitere.

Großes Interesse der Bands, in der Niebuhrg zu spielen

Das Interesse von Bands ist jedenfalls groß. „Dieses Jahr ist schon ziemlich ausgebucht, aber es gibt ja auch noch ein nächstes“, macht Matu Bands Mut, sich trotzdem zu bewerben: www.kulturoffensive-bolleke.de.

Er war es, der mit seinen Burrito-Foodtrucks in Oberhausen einen Lieblingsessen-Trend ins Leben rief, der dazu führte, dass es die leckeren gefüllten Teigtaschen mittlerweile auch immer gegenüber dem Bolleke an der Duisburger Straße gibt.

Wenn Matu und Freunde die Initiative, die zunächst Lirich, Alstaden und Duisburg-Meiderich ins Visier nimmt, nur halb so gut umsetzen, ist schon doppelt so viel gewonnen für die Kultur an der Stadtgrenze und darüber hinaus.

>>>INFO: Mitglied werden oder sich einbringen

Die KOB, Kulturoffensive Bolleke e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der aus Musikern und Kulturinteressierten entstanden ist. Kennengelernt haben sie sich alle in der Kult-Kneipe Bolleke. Sie möchten Kulturveranstaltungen in Oberhausen und Duisburg initiieren.

Mitmachen ist einfach: Mitglied werden oder eine E-Mail senden an info@kulturoffensive-bolleke.de. Im Netz unter www.kulturoffensive-bolleke.de