OBERHAUSEN. Die mutmaßliche IS-Anhängerin aus Oberhausen, die vorige Woche mit ihren Kindern nach Deutschland zurückgekehrt ist, befindet sich nun in U-Haft.
Die mutmaßliche IS-Anhängerin Carla S. aus Oberhausen befindet sich jetzt in Nordrhein-Westfalen in Untersuchungshaft. Das berichtete Oberstaatsanwalt Daniel Vollmert, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf, auf Anfrage unserer Redaktion.
Die 31-Jährige war am Donnerstag voriger Woche nach ihrer Ankunft aus der Türkei auf dem Stuttgarter Flughafen vorläufig inhaftiert worden. Ihr Fall findet bundesweit Beachtung. Die mehrfache Mutter ist weiterhin als islamistische „Gefährderin“ eingestuft.
Haftbefehl wegen schwerer Kindesentziehung
Inzwischen ist ihr der Haftbefehl wegen des Verdachts der schweren Kindesentziehung verkündet worden. Im Oktober 2015 war die Oberhausenerin mit ihren drei Kindern Richtung Syrien ausgereist, um in das damalige Herrschaftsgebiet der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) zu gelangen. Die Ausreise der Kinder sei „gegen den Willen des Vaters“ erfolgt, wie der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft erklärt.
Im Dezember 2018 starb eines der Kinder bei einem Angriff der Alliierten gegen den IS. Die Frau bekam im „Kalifat“ der Dschihadisten ein weiteres Kind, offenbar gemeinsam mit einem Mann aus Kenia, den sie dort heiratete.
Eine Zeit der Flucht erlebt
Mit der fortschreitenden militärischen Niederlage des IS und dem Aus für dessen eigenes Herrschaftsgebiet, begann für die Oberhausenerin eine Zeit der Flucht. Auch mit Hilfe deutscher Diplomaten gelang schließlich über die Türkei die Rückkehr nach Deutschland.
Das Jugendamt kümmere sich nun um die Betreuung der drei Kinder, so der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft.