Oberhausen. . Gibt der Bundesrat sein Okay, dürfen E-Tretroller genutzt werden. Dirk Marten von der Verkehrswacht schätzt, dass es mehr Unfälle geben wird.

Gibt der Bundesrat – voraussichtlich am 17. Mai – „Grünes Licht“, dürfen bald wohl Tretroller mit Elektromotor im eh schon dichten Straßenverkehr mitmischen. Das Bundeskabinett hat den schnellen, kleinen Gefährten am Mittwoch jedenfalls freie Fahrt zugesichert. Dirk Marten, stellvertretender Vorsitzender der Oberhausener Verkehrswacht, blickt der Legalisierung der Roller mit Skepsis entgegen.

Geplant sind nämlich folgende Regelungen: Bei weniger als zwölf Stundenkilometern dürfen die Gefährte innerorts nur auf Gehwegen und gemeinsamen Geh- und Radwegen fahren. Sind die nicht vorhanden, ist auch die Fahrbahn erlaubt - allerdings nicht außerhalb geschlossener Orte. Sind E-Roller schneller, gehören sie auf Radwege und Radfahrstreifen. Fehlen diese, darf es innerorts und außerorts auch die Fahrbahn sein. Höchstgeschwindigkeit sind 20 Stundenkilometer. „Das ist schnell“, sagt Marten. Er befürchtet ähnliche Probleme wie es sie mit E-Bikes gibt. „Die anderen Verkehrsteilnehmer rechnen nicht mit einer solchen Geschwindigkeit, sie schätzen sie falsch ein“, vermutet Marten. Die Folge seien Unfälle mit zum Teil schweren Verletzungen. „Besonders, wenn die Rollerfahrer ohne Schutzkleidung und Helm unterwegs sind“, verdeutlicht Marten.

Weniger Spielraum für Senioren und Kinder

Da die langsameren Roller auf Gehwege fahren dürfen, sieht der Oberhausener Probleme auf Senioren und Kinder zukommen. Ihr Bewegungsspielraum würde noch weiter eingeschränkt. Aber nicht nur das. „Die Verkehrsteilnehmer verhalten sich eh immer aggressiver“, weiß Marten. Zusätzlich seien viele durchs Handy oder laute Musik abgelenkt. Mit E-Rollern würden dann wohl die Unfallzahlen steigen.

Marten glaubt nicht, dass es Sinn macht, Kurse für E-Roller-Fahrer anzubieten. Hilfreich könnten aber große Plakate sein – wie es sie auf der Autobahn zum Beispiel als Warnung für überhöhte Geschwindigkeit gibt. „Wir haben für so etwas ja immer einen Etat“, sagt Marten. Sie würden erst einmal abwarten, was genau kommt und dann schauen, wie sie als Verkehrswacht darauf reagieren.