oberhausen. . Rainer Junghanns erzählt mit der Ausstellung „Mombasa Shipping Project“ vom 7. April bis 12. Mai eine Schifffahrtssaga: ein Einbaum im Container.

Die Düsseldorfer Galerie Peter Tedden ist der langjährige Partner des Kunstvereins Oberhausen, wenn es im Sommer gilt, die Kranhalle an der Mühlenstraße 125 zu bespielen. In Eigenregie kündigt Tedden nun für Sonntag, 7. April, um 12 Uhr die Vernissage einer Ausstellung an – die eigentlich eine kleine Schifffahrtssaga erzählt: „Mombasa Shipping Project“ von Rainer Junghanns hat eine lange Vorgeschichte.

Der 56-jährige Bildhauer aus Düsseldorf war fasziniert vom traditionellen Handwerk der Bootsbauer nahe der kenianischen Metropole Mombasa an der Küste des Indischen Ozeans. Den Haupt-Rumpf der kleinen Trimarane, mit denen die Fischer ausfahren, schlagen die Bootsbauer nach dem uralten „Einbaum“-Prinzip aus einem acht Meter langen Stamm.

Das Ur-Schiff mit drei präzisen Schnitten zerlegt

Der gebürtige Münchner Rainer Junghanns kaufte einen solchen Einbaum. Für den Transport nach Hamburg kam nur ein ISO-Norm-Container im Gardemaß von 40 Fuß (oder 12,19 Meter) Länge in Frage. Erst in seinem Düsseldorfer Atelier zerlegte der Bildhauer das Ur-Schiff mit drei präzisen Schnitten in vier Teile.

Traditionelle Schnellboote: Die zerbrechlich wirkenden Trimarane fertigen kenianische Bootsbauer nach der altüberlieferten „Einbaum“-Methode.
Traditionelle Schnellboote: Die zerbrechlich wirkenden Trimarane fertigen kenianische Bootsbauer nach der altüberlieferten „Einbaum“-Methode. © Rainer Junghanns

Edelstahlbleche und Spannseile markieren die Schnittstellen – und ermöglichen es, den Schiffsrumpf wieder zusammenzufügen. „Prinzipiell wäre der Bootskörper jetzt wieder schiffbar“, schreibt Kunstkritiker Jürgen Rapp in seinem Essay zum „Mombasa Shipping Project“.

Vier Ausstellungs-Folgen hat Rainer Junghanns mit dem Boot aus dem Indischen Ozean bisher gestaltet: Mal standen sich Bug und Heck gegenüber, mal war das Boot komplett zu sehen – und bei anderen Ausstellungen diente das 13 Meter hohe Segel als Video-Projektionsfläche.

Die Entwurfsskizze zeigt ein schwebendes Boot

In der Kranhalle im Städtedreieck Oberhausen / Mülheim / Essen zeigt der Künstler nun „Vol. V“: Die Entwurfsskizze zeigt ein schwebendes Boot, aufgehängt an den Stahlträgern der Halle. Bis zum 12. Mai bleibt das „Mombasa Shipping Project“ dort zu sehen.

Geöffnet ist die Kranhalle samstags und sonntags von 12 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung, 0177 - 671 7467.