Oberhausen. . „Junges Oberhausen“ heißt der neue Literaturpreis für 16- bis 25-Jährige Jungautoren. Wer teilnehmen möchte, wird zuvor von Profis fitgemacht.
Den sattsam bekannten Serientitel „Fack ju Göhte“ haben die Literaturhäusler in schön geschnörkelter Schrift neu untertitelt: „Du schreibst jetzt selbst!“ So wirbt der Verein mit druckfrischen Flyern für den erstmals ausgeschriebenen Literaturpreis „Junges Oberhausen“.
Es gibt eine hochkarätig besetzte Jury, es gibt zwei Preise, jeweils dotiert mit 500 Euro – und es geht schon bald los: mit einer Schreibwerkstatt zur Einstimmung, am 23. und 24. März geleitet von der Literaturpädagogin Pia Helfferich.
Inhaltlich und formal keine Vorgaben für die Texte
„Ganz klar“, sagt Harald Obendiek, „wir wollen junge Leute ins Literaturhaus holen“. Lesen und Schreiben soll nicht nur ein Sport für ergraute Gelehrte sein – auch darum ist der Preis „Junges Oberhausen“ für 16- bis 25-Jährige ausgeschrieben.
Inhaltlich und formal machen die Preisstifter keine Vorgaben: Die jungen Autoren können ein Versdrama schreiben oder einen Sketch, den Anfang eines Romans oder eine Kurzgeschichte. Nur die Länge ist begrenzt: auf 13.000 Zeichen (Leerzeichen mitgezählt).
Als Prominenteste im Juroren-Quartett würde sich sicher die experimentelle Lyrikerin und Ruhr-Literaturpreisträgerin Lütfiye Güzel aus Duisburg über eingereichte Gedichte besonders freuen. An ihrer Seite jurieren „Marktstraßenschreiber“ Ralph Hammerthaler aus Berlin sowie Diana Bengel als Leiterin der Stadtbibliothek. Vierter in diesem literarischen Quartett – allerdings ohne Stimmrecht – ist Harald Obendiek.
Wie viele Schülerinnen und Studenten oder Auszubildende eigene Texte einsenden werden, wagt der Literaturhaus-Vorständler nicht abzuschätzen. Schließlich gab es in Oberhausen noch keinen vergleichbaren Wettbewerb. So soll denn die Schreibwerkstatt mit Pia Helfferich nicht nur für Feinschliff sorgen – sondern auch Zögerliche ermutigen: Auch sie können ihre Verse oder Prosa zur Wettbewerbsreife bringen. Dem Auftakt in der kommenden Woche sollen weitere Workshops im Mai, Juni und Juli folgen. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 31. Juli.
Zuhörer stimmen ab
Wer es mit seinem Werk in die engere Auswahl schafft, sollte dann auch den Mut zum „Live“-Vortrag aufbringen. Denn so entscheidet sich der Publikumspreis. Neben dem ersten 500-Euro-Preis erwählt die Jury nämlich auch eine Shortlist von fünf Texten. Am großen Tag der Preisverleihung, am 22. November, lesen die fünf Shortlist-Autoren vor Publikum in der Aula des Käthe-Kollwitz-Berufskollegs – und stellen so ihre Werke zur Zuschauer-Abstimmung.
Neben den beiden Geldpreisen bemüht sich der Literaturhaus-Verein außerdem um einen „Sachpreis“: Das könnte ein weiterer professioneller Workshop an einem inspirierenden Ort sein. Und wenn die Resonanz bei den Jung-Literaten stimmt, soll es alle zwei Jahre heißen: „Fack ju Göthe“ – hier sind die neuen Dichter.
Details auf der Internetseite des Literaturhauses
Auch eine Veröffentlichung der besten „Junges Oberhausen“-Texte wollen die Literaturhäusler möglich machen – „eventuell“, wie es im Flyer heißt. Mit der Teilnahme am Wettbewerb erklären sich die Autoren damit einverstanden. Im Detail informiert über die Regeln des Wettbewerbs die Homepage www.literaturhaus-oberhausen.de