Oberhausen. . Klimmzüge, Kniebeugen, Gewichtestemmen: Bei „Staycross Oberhausen“ können Fitness-Begeisterte jetzt so richtig ins Schwitzen kommen.
Es sieht aus wie ein Klettergerüst, aber eben für Erwachsene. Und es dient nicht zum Spielen, sondern dazu den Körper in Form zu bringen. Dieses Wettkampf-Gerüst mit seinen Klimmzugstangen, Kletterseilen und Turnerringen ist der ganze Stolz einer neuen Muckibude. Seit Anfang Februar hat das „Staycross Oberhausen“ in der Lessingstraße eröffnet. Damit ist der Fitnesstrend „Crossfit“ auch in Oberhausen angekommen.
Aus einer alten Werkstatt (bei „Crossfit“-Anhängern eine beliebte Trainingsumgebung) haben Oliver Winter, Kay Jaster und Fatmir Adzay auf 700 Quadratmetern dieses alternative Fitness-Paradies über zwei Hallen geschaffen. „Wir hatten bis zur Eröffnung am 2. Februar knapp zwei Monate lang einige schlaflose Nächte“, erzählt Oliver Winter (31), hauptberuflich in der Unternehmensberatung tätig, nun mit seinen zwei Mitstreitern Studiogründer – nebenberuflich, wohlgemerkt. Das Ergebnis: ein solide eingerichtetes Trainingsareal, ohne viel Schnickschnack, dafür mit viel Platz zum Eisenstemmen.
Training für den ganzen Körper
Hanteln und Co. sind nämlich des „Crossfitters“ liebstes Trainingsgerät und weniger die großen Trainingsmaschinen. Die sucht man bei Staycross Oberhausen bis auf Rudergerät und Airbikes (eine Mischung aus Ergometer und Crosstrainer) vergebens. Daneben spielen bei dem Fitnesstrend vor allem Übungen mit dem eigenen Körpergewicht eine große Rolle, die man eben auch an beschriebenem Klettergerüst ausführen kann.
„Crossfit ist ein effektives Ganzkörpertraining“, sagt Oliver Winter. Am ehesten mit einem Zirkeltraining zu vergleichen, bei dem alle Muskelgruppen trainiert werden. Für Kay Jaster (25, von Beruf Polizist), gibt es aber noch einen weiteren, wesentlichen Unterschied zu herkömmlichen Fitnessstudios: „Crossfit ist eigentlich wie ein Teamsport zu verstehen. Man absolviert spezielle Workouts in einer kleinen Gruppe, die von einem Trainer geleitet wird, der einen ständig pusht“.
Das Training war eigentlich für das Militär gedacht
Seit einigen Jahren lassen sich immer mehr Menschen von diesem Trainingskonzept, das aus den USA herübergeschwappt ist und ursprünglich fürs Militär entwickelt wurde, begeistern. Besonders junge Hobbysportler reizen die ständig wechselnden Workouts. Daneben organisiert Crossfit, hinter dem ein Unternehmen gleichen Namens steckt, professionelle Wettkämpfe mit hohen Preisgeldern, die bis auf die internationale Ebene reichen.
Auch Mitgründer Kay Jaster, der auch unter dem Namen „Schmale Schulter“ mit Fitnessvideos auf Youtube und Instagram bekannt ist, suchte neue Herausforderungen: „Ich hatte das monotone Training in den Studios satt“, erzählt er. In Dortmund sei er dann erstmals mit Crossfit in Kontakt gekommen.
Viel Zulauf von Frauen
Dort hatten Adzay und Winter bereits ihre erste „Box“ eröffnet, wie die Studios in der Szene heißen. Dass dort alle „wie in einem Verein“ zusammen trainieren, habe ihn begeistert. „Hier herrscht ein engerer Austausch, man kennt sich untereinander, und grillt dann auch mal nach den Training“, so Jaster.
Nicht nur Männer fasziniere der Sport: „Wir haben sehr viel Zulauf von Frauen“, weiß Oliver Winter über die eigene „Community“. Die zählt derzeit über 70 Mitglieder zählt. Nicht mehr als 200 sollen es mal werden.
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Vor knapp sieben Jahren eröffnete in Essen die erste Crossfit-Box im Ruhrgebiet. Seither sind im Ruhrgebiet mehr als 300 Boxen entstanden.
Die Studios sind beim Unternehmen Crossfit in den USA lizenziert. Auch die Trainer haben eine spezielle Crossfit-Lizenz.
Preislich ist die Studiomitgliedschaft in der Regel deutlich teurer als bei anderen Studios. Laut Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV) kostet Crossfit im Schnitt zwischen 100 bis 140 Euro monatlich. Bei Staycross Oberhausen kostet ein Zwei-Jahresvertrag 79 Euro/Monat.