Oberhausen/Alstaden. . Alle Narren mussten am Rosenmontag in Oberhausen-Alstaden auf den Pöstertreck verzichten. Der Karnevalszug wurde am Morgen kurzfristig abgesagt.

Letztlich war es wie ein kleiner närrischer Krimi: Sturmtief „Bennet“ wirbelte kräftig und die Organisationsstäbe der Rosenmontagszüge trafen sich zu späten Krisensitzungen. Auch in Alstaden warteten die Narren schon am Abend des Tulpensonntag gespannt auf eine Entscheidung. Und einfach gemacht hat es sich die veranstaltende Karnevalsgesellschaft Grün-Rot Wagaschei in Rücksprache mit der Stadt Oberhausen und der Feuerwehr wahrlich nicht. Letztlich hieß es um 9.36 Uhr: „Der Zug fällt leider aus!“

Zugparty steigt ohne Zug

Eigentlich hätte der Pöstertreck um 11.11 Uhr von der Bebelstraße aus losziehen sollen. Doch wie schon vor drei Jahren hatten die Narren beim familiären Pöstertreck durch den Stadtteil kein Glück. Die Kamelle blieb in den Kartons. Die bunten Kostüme durften keine Zugluft schnuppern. Obwohl die Absage keinem Jeck im Veedel schmecken dürfte, gab es überwiegend Verständnis für die Absage. Der Tenor lautete: Sicherheit geht eben vor!

„Nach einer Krisensitzung mit der Feuerwehr ist im Ergebnis das Sicherheitsrisiko immer noch zu groß“, begründet die KG Grün-Rot Wagaschei die Entscheidung. „Als Gesamt-Verantwortliche für den Pöstertreck bitten wir für diesen Schritt um Verzeihung. Schweren Herzens ist diese Entscheidung gefallen, aber die Gesundheit hat Vorrang vor dem Spaß.“ Und weiter: „Wir sind uns der Verantwortung sehr bewusst und sagen ‘Danke’ an alle Stellen, die bei der Vorbereitung des Pöstertrecks maßgeblich beteiligt waren.“

Narren in Alstaden improvisieren

Während die Narren in Vondern noch Glück hatten und mit etwas Verspätung ihren Karnevalszug starten durften, mussten die Narren in Alstaden improvisieren.

So wurde der Karnevalszug eben kurzerhand in die überdachten Räume der anliegenden Kneipen verlagert. Die Karnevalsgemeinschaft Alstadener Bären, traditionell recht feierfreudig unterwegs, ließ das Auto stehen und feierte in der Gaststätte Haus Grieger an der Alstadener Straße ihre „Zugparty ohne Zug“.

Der Ursprung des kleinen Karnevalsumzuges in Alstaden liegt schon 41 Jahren zurück. Es ist zwar nicht kinderleicht den Ursprung des Zugnamens zu entschlüsseln, bei genauerem Hinsehen ist es im Kostüm-Kosmos aber auch kein Hexenwerk: Die Alstadener übersetzen den Pöstertreck als Pöster für Kinder und Treck als Zug – also Kinderzug.

In Vondern ging es verspätet los

Manch’ ein Alstadener, der partout nicht auf Straßenkarneval am Rosenmontag verzichten wollte, wich derweil ausnahmsweise mal auf den Stadtnorden aus und feierte mit den Jecken in Vondern. Die gastgebende KG Blau-Gelb Vondern konnte wieder zahlreiche Vereine und Gesellschaften mit ihren schmucken Umzugswagen und dazu Tausende Jecken am Straßenrand begrüßen.

In diesem Jahr mussten die Narren allerdings etwas mehr Geduld beweisen: Wegen der stürmischen Wetterlage hat die Stadt entschieden, dass es dort eine halbe Stunde später losgehen sollte als üblich.

>>> Grün-Rot Wagaschei bietet reichlich Tanz

Die KG Grün-Rot Wagaschei hat in den vergangenen Jahren durch ihre Tanzgarde für Aufsehen gesorgt. Showtänze sind auch außerhalb von Oberhausen zu sehen. Stolz ist die Wagaschei-Gemeinde auf das Tanzpaar Chantal und Maurice.

Ihre Kostümsitzungen feiern die Alstadener Narren traditionell im Haus Union an der Schenkendorfstraße.