Oberhausen. . Die Energiewende macht dem Kohleverstromer Steag zu schaffen – wie andere beteiligte Revierstädte begrüßt Oberhausen neue mögliche Partner.

Oberhausen zeigt sich wie andere beteiligte Revier-Kommunen bereit, zumindest einen Teil ihrer 2011 und 2014 gekauften Anteile an dem Kohleverstromer Steag (Essen) zu veräußern. Derzeit wird über die weitere Kreditfinanzierung der damaligen Übernahme mit den Banken verhandelt, die bereits 2020 ausläuft.

„Wenn hier nach der Sicherstellung der Refinanzierung auch Bewegung in Richtung neuer Partnerschaften entsteht, ist das aus meiner Sicht der richtige Weg“, äußert sich Oberbürgermeister Daniel Schranz betont vorsichtig. Denn niemand will derzeit laufende Verhandlungen oder die Suche nach Käufern für einen Teil der Steag gefährden.

Ein Kaufpreis von 75 Millionen Euro

Oberhausen hält an der Steag über die Energieversorgung EVO sechs Prozent der Anteile. Dafür wurden damals insgesamt 75 Millionen Euro fällig. Kreditzinsen und Tilgung werden durch die Steag-Gewinne bisher noch erwirtschaftet.

Allerdings ist der Betreiber von acht inländischen Gas- und Kohlekraftwerken sowie drei ausländischen Steinkohle-Kraftwerken durch die Energiewende in schwieriges Fahrwasser geraten: Kohlekraftwerke verdienen durch den Ausbau der Wind- und Solarenergie nicht mehr genug Geld. Nur die ausländischen Aktivitäten gelten noch als lukrativ – deshalb plant hier die Steag den Ausbau.

Ausbau von Auslandsinvestments in der Zukunft

Dass für solche Auslandsinvestments die Kommunen die richtigen Ansprechpartner für die Steag sind, bezweifelte Schranz nach eigener Darstellung schon beim damaligen Kauf der Anteile.

Das Oberhausener Stadtoberhaupt versichert, dass die Stadt sich als Anteilseigner der Steag auch bei den künftigen Entscheidungen bewusst ist, dass es nicht nur im Ruhrgebiet um wertvolle Arbeitsplätze geht.

„Als Anteilseignerin tragen die EVO und indirekt damit auch die Stadt Oberhausen Verantwortung für das Unternehmen Steag – Verantwortung für die Versorgungssicherheit durch die Steag-Stromerzeugung ebenso wie für die Arbeitsplätze“, erläutert Schranz in einer schriftlichen Stellungnahme. „Im Bewusstsein dieser Verantwortung begleiten wir auch den laufenden Prozess zur Verlängerung der Finanzierung der kommunalen Beteiligungsgesellschaft KSBG, in der die Anteile der Stadtwerke an der Steag gebündelt sind.“