oberhausen. . Feierstunde in der Gedenkhalle erinnerte an Oberhausener Kaplan Joseph Rossaint, einen Gründer der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes.

In einer der ältesten Gedenkstätten der Bundesrepublik feierte die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, kurz VVN-BdA, die Eröffnung ihres neuen Landesbüros. Die Gedenkhalle im Schloss Oberhausen bot den passenden Rahmen.

Inmitten der inzwischen dritten Dauerausstellung der Gedenkhalle eröffnete Landessprecherin Silvia Rölle die Feierstunde. Sie erinnerte in ihrer Begrüßung an die Gründungsversammlung der VVN als überparteiliche Organisation, deren Mitglieder Widerstand und Verfolgung im Faschismus verband.

Auch Landessprecher Jochen Vogler wies in seiner Rede auf den Bündnischarakter der VVN hin, die als älteste antifaschistische Organisation älter als die Bundesrepublik selbst ist und noch in den vier Besatzungszonen gegründet worden war. Leitmotiv der Überlebenden der Konzentrations- und Vernichtungslager wie der zurückgekehrten Exilanten war der „Schwur von Buchenwald“, den die aus allen Ländern Europas stammenden 21.000 überlebenden Häftlinge nach ihrer Selbstbefreiung am 12. April 1945 ablegten. Vogler erinnerte auch an den Oberhausener Kaplan Joseph Rossaint, Gründungsmitglied und Präsident der VVN, und an Fasia Jansen, die bedeutende Stimme der Friedensbewegung.

Überflutung traf das Archiv in Wuppertal

Für die musikalische Begleitung sorgte das Ensemble „Musikandes“. Das beeindruckende Programm von Daniel und Alena ist gekennzeichnet durch die musikalische Tradition Südamerikas, die sie mit dem antifaschistischen Liedgut Europas verbinden. Nicht nur ihre Interpretation des Liedes von den „Moorsoldaten“ war bemerkenswert.

Anlass für den Umzug der Landesgeschäftsstelle und des Landesarchivs in die Marktstraße 165 war die Überflutung eines Teils des Archivs in der früheren Geschäftsstelle in Wuppertal im vorigen Jahr. Teile des Archivs konnten gerettet werden und bleiben der Forschung erhalten. Mit dem Umzug, den die Landesvereinigung dank zahlreicher Spenden mit vielen ehrenamtlichen Kräften stemmen konnte, ist die VVN-BdA nun an einen ihrer Ursprünge zurückgekehrt, hat die Stadt Oberhausen doch eine lange Tradition des Gedenkens an die Verbrechen des Faschismus.