Oberhausen. . Mit der 50. Auflage endet im März eine Ära. Einige Autoren wollen nach 13 Jahren altersbedingt aufhören, und es fehlt an Nachwuchs.
Mit der Nummer 50 endet in Osterfeld eine Ära: Das Osterfelder Heimatblatt „Kickenberg“, herausgegeben vom Osterfelder Bürgerring, wird nicht mehr erscheinen. Der Arbeitskreis Heimatkunde, der die Redaktion des „Kickenberg“ übernommen hatte, bleibt jedoch bestehen. Klaus Weinberg vom Redaktionsteam nennt das Heimatblatt eine fantastische Erfolgsgeschichte: „Bei einer steigenden Auflage wird er von tausenden Osterfeldern gern gelesen.“
Dennoch ist nach 13 Jahren Schluss. Ein Grund: Die Autoren sind inzwischen fast alle in die Jahre gekommen, sind zwischen 70 und 80 Jahren alt. Weinberg, selbst einer der jüngsten im Team: „In der Regel stößt der Durchschnittsredakteur erst im Rentenalter zu uns. Kommt mal ein Jüngerer, muss er nach kurzer Zeit aus beruflichen oder privaten Gründen den Wohnort wechseln, oder die Familiensituation verhindert ein so zeitaufwendiges Hobby.“
„Themenwiese gründlich abgegrast“
Zudem bereiten inzwischen auch die Inhalte Probleme: „Es ist meist ein hartes und umfangreiches Stück Arbeit, einen Artikel zu verfassen. Die alten Osterfelder Bewohner haben uns viele Ideen und unendlich viel Material zur Verfügung gestellt.“ Doch es wird immer komplizierter, Spannendes zu finden und zu recherchieren, sagt Weinberg: „Unsere Gruppe hat die Themenwiese wirklich gründlich abgeweidet.“
Die Entscheidung, den „Kickenberg“ einzustellen, sei ihnen allen nicht leicht gefallen. Jedoch hätten mehrere Mitarbeiter bereits ans Aufhören gedacht. Wie Fritz Pamp (83), der als einer der ersten im Redaktionsteam war: „Ich habe den Bereich Bergbau wohl erschöpfend in all den Jahren betrachtet. Jetzt ist für mich Schluss.“
Der „Kickenberg“ in seiner jetzigen Form wurde im Jahr 2006 aus der Taufe gehoben. Einen Vorläufer hat es 1956/’57 gegeben, erinnert sich Fritz Pamp: „Den brachte damals der Heimatverein Osterfeld heraus, der 1957 aber aufhörte zu existieren.“
2006 fanden sich dann Heinrich J. Bahne, Michael Tomec und Hans Real zusammen und gründeten den Arbeitskreis Heimatkunde. Fritz Pamp kam nur kurze Zeit später hinzu: „Wir haben anfangs nur für uns im stillen Kämmerlein vor allem an geschichtlichen Themen gearbeitet. Das wollten wir ändern und unsere Ergebnisse öffentlich machen.“
Sammlungen im Online-Handel
Mit dem Osterfelder Bürgerring und seinem damaligen Vorsitzenden Walter Paßgang war schnell ein Partner und Herausgeber gefunden: „Wir fanden, Sponsoren, so dass auch die Finanzierung stand.“
Schwerpunkt der meisten Geschichten waren historische Ereignisse. Paßgang: „Es ist schwer, Aktuelles umzusetzen.“ Zumal der „Kickenberg“ nie in Konkurrenz zur Tageszeitung treten wollte.
Stolz sind die Akteure darauf, dass der „Kickenberg“ im Bundesarchiv für Heimatkunde-Zeitschriften vertreten ist und damit auch Forschenden zur Verfügung steht. Und sogar bei Ebay wurden komplette Kickenberg-Sammlungen schon angeboten.
Ob es künftig noch einmal eine Osterfelder Heimatzeitung geben wird und wie eine solche aussehen könnte, ist noch offen. Ideen dazu gibt es, betont Weinberg, der auch für Vorschläge aus der „Kickenberg“-Leserschaft offen ist.
Arbeitsgemeinschaft sucht Nachwuchs
Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Heimatkunde freut sich über neue Mitglieder. Weinberg: „Man kann uns ganz unverbindlich beschnuppern, kann sich engagieren und ebenso selbstverständlich passiv bleiben.“
Kontakt über den Herausgeber, den Osterfelder Bürgerring e.V., 0208 – 81085940, E-Mail: buergerring@oberhausen-osterfeld.de, Homepage: oberhausen-osterfeld.de.