oberhausen. . Sperrung des Parkplatzes am Bahnhof Holten erzürnt Pendler und Anwohner. Lokalpolitik schaltet sich ein: Bahn soll ihr Material woanders lagern.

Die plötzliche Sperrung des großen Pendler-Parkplatzes am Bahnhof Holten hat eine rege Debatte unter Anwohnern und Pendlern ausgelöst. Seit Montag ist das Parkplatz-Areal gegenüber der Schmachtendorfer Straße Nr. 5 mit Zäunen versperrt, weil die Bahn dort Baumaterial und Geräte für die geplante Erhöhung der Bahnsteige am Bahnhof Holten lagern will. Das Fehlen der Parkplätze zeigt im direkten Umfeld bereits Folgen: „Ja, das merkt man. Die parken jetzt alle bei uns in der Anliegerstraße“, beschwert sich Kirsten Kraska in einem Internet-Kommentar zu unserer jüngsten Berichterstattung.

Wolfgang Zöllich weist darauf hin, dass „diese wilde freie Fläche“ bislang keine offiziell ausgeschilderte Parkfläche gewesen sei. Der Leser ergänzt: „Ich kann nur hoffen, dass nach den angekündigten Baumaßnahmen hier ein ordentlicher Parkraum geschaffen wird mit einer wesentlich höheren Kapazität. Die wird für alle Pendler notwendig sein.“

„Das geht doch so nicht!“

Wie viele Parkplätze gab es denn bislang hier? Auch darüber gibt es eine Diskussion. In einem ersten Hinweis zur Parkplatz-Schließung hatte Leser Bernd Müller von 150 Stellplätzen gesprochen, die nun fehlten. Internet-Kommentator „Gerrit Gm“ sieht das ganz anders. „Seit wann sind dort 150 Parkplätze?“, fragt er. Wenn überhaupt gebe es auf dem Gelände 50 Stellplätze für Autos, aber das sei „auch schon großzügig bemessen“, meint der Leser.

Auch die Lokalpolitik ist unterdessen auf das Thema aufmerksam geworden: „In der Umgebung gibt es nun so gut wie keine Parkplätze mehr, die Maßnahme soll bis September anhalten“, formuliert Martin Goeke, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Linken Liste und selbst betroffen von der Parkplatz-Sperrung. Goeke zeigt sich entschlossen, das Vorgehen der Deutschen Bahn nicht widerspruchslos hinzunehmen: „Das geht doch so nicht!“

Stadt soll Kontakt zur Bahn suchen

Die Bahn könne nicht einfach so viele Pendlerparkplätze bis September sperren. Er sei bereits von Nachbarinnen und Nachbarn angesprochen worden, wie es denn sein könne, dass die Parkfläche von heute auf morgen verbarrikadiert worden sei.

Der Lokalpolitiker: „Die gesamte Umgebung ist jetzt komplett zugeparkt und alle Nebenstraßen dicht mit Autos. Ich möchte gerne wissen, wie das zustande kommen konnte und was die Stadt jetzt zu tun gedenkt.“ Es müsse aus seiner Sicht absolut zeitnah Gespräche zwischen der Stadt und der Deutschen Bahn mit dem Ziel geben, die Situation zu verbessern. Goeke: „Es gibt sicher andere Möglichkeiten, wo Baugeräte und Materialien gelagert werden können. Die Verwaltung sollte unverzüglich prüfen, ob es nicht zum Beispiel kleinere städtische Flächen gibt, die genutzt werden können.“