oberhausen. . Der Bahnhof Sterkrade bietet ein kurioses Bild. Ein Leser meint dazu: „Grottenhässlich!“ Das fehlende Dach setzt den Provisorien die Krone auf.
Am Bahnhof Sterkrade hat die RRX-Zukunft bereits begonnen. Was den Schienen-Nahverkehr an Ruhr und Rhein revolutionieren soll, sieht vor Ort am Gleis allerdings erst einmal ziemlich gewöhnungsbedürftig aus. Ein Leser nennt es: „Grottenhässlich!“
Am 10. Dezember starteten die Bauarbeiten, deren erste Etappe am 17. Dezember bereits abgeschlossen werden konnte. Seit Mitte vorigen Monats bietet der Mittelbahnsteig an Gleis 2 nun einen ziemlich kuriosen Anblick. Er wurde auf einer Länge von 134,19 Meter um exakt 48 Zentimeter auf 76 Zentimeter erhöht und um 80,61 Meter verlängert. Die Reisenden erreichen über Stufen das neue Niveau um einzusteigen.
Verlängerung als Solitär ohne Anschluss
Zum Fahrplanwechsel im Sommer sollen die Passagiere auf diese Weise dann stufenlos in die neuen RRX-Züge ein- und aussteigen können. Auch anderer Stelle geht’s am Sterkrader Bahnhof einige Zentimeter hoch hinaus. In drei Etappen geschieht das: Vom 21. bis 28. Januar folgt die nächste Phase, wenn der Mittelbahnsteig mit Anschluss an Gleis 3 erhöht und verlängert wird.
Die dritte Etappe auf dem Weg zum RRX wird dann im nächsten Monat vollzogen. Vom 18. bis 25. Februar, so der Zeitplan, den die Deutsche Bahn auf Anfrage unserer Zeitung übermittelte, wird der Außenbahnsteig mit Anschluss an Gleis 1 auf einer Länge von 155,5 Meter um 38 Zentimeter auf 76 Zentimeter erhöht. Die Verlängerung um 44,5 Meter ist bereits gebaut, steht aber derzeit noch als Solitär ohne Anschluss am Gleis 1. Die Arbeiten werden im Auftrag des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) durchgeführt.
Kunden warten lieber im Tunnel
Der aktuelle Anblick von Bahnsteigen unterschiedlichen Niveaus und mit einem Teilbahnsteig ohne Anschluss an den Restbahnsteig wird durch das nach wie vor fehlende Dach über dem Mittelbahnsteig gekrönt, denn seitdem Orkantief Friederike die Abdeckung im Frühjahr 2018 wegfegte, lässt die Bahn ihre Passagiere hier tagtäglich im Regen stehen.
Viele Reisende halten sich deshalb bis kurz vor dem Eintreffen ihrer Züge im Fußgängertunnel auf, um nicht nass zu werden. Doch die Tunnelwände – vor einigen Monaten von Sterkrader Schülern mit Unterstützung der „Kurbel“ kreativ gestrichen – sind schon wieder verunstaltet und teils beschmiert. Alles in allem macht der Sterkrader Bahnhof derzeit einen besonders provisorischen bis abschreckenden Eindruck. Und der Reisende wundert sich. . .
„Way to Wonderland“ hat denn auch jemand in schwarzer Schrift im Tunnel auf die Wand gesprüht, mit einem dicken Pfeil in Richtung Bahnsteig.