oberhausen. . Andreas und Chris Ehrlich zeigten an Silvester 6000 Fans ihre Show „Faszination“. Die Brüder kombinieren ausgefeilte Tricks mit derbem Humor.
Man nehme ein paar gekonnte, auch aufwendige Zaubertricks, beziehe das Publikum mit lustigen Späßen immer wieder mit ein, garniere das Ganze mit viel Selbstironie sowie einer raffinierten Licht- und Pyro-Technik – und schon verwandelt sich die Köpi-Arena am Silvesterabend mit über 6000 Zuschauern in ein fröhliches Spektakel bunter Illusionen. Nach diesem Erfolgsrezept lief die zweieinhalbstündige Show der Ehrlich Brothers am Montagabend ab, bot damit ein Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie.
Selbstverständlich durften dabei Späße für Kinder nicht fehlen. Die wurden gleich im ersten Teil des Abends auf die Bühne gerufen, als es galt, mit einem Floh zu zaubern. Und wenn ihn auch niemand sah, so faszinierte die jungen Zuschauer doch das Drumherum dieser Inszenierung, die für die meisten Arena-Besucher gar nicht sichtbar gewesen wäre, wenn es die großen Leinwände für die Übertragung nicht gäbe.
„Teleportation“ lässt Schwiegermütter verschwinden
Verheiratete Männer wiederum könnten ihr Vergnügen daran gefunden haben, dass es doch tatsächlich möglich ist, Schwiegermütter für eine Weile verschwinden zu lassen – mit dem sagenhaften Mittel der „Teleportation“. Wie es funktioniert, verrieten die beiden Magier natürlich nicht. Jedenfalls tauchten die aus dem Publikum ausgewählten Damen plötzlich am anderen Ende der Arena wieder auf.
Zwischendurch nahmen sich die beiden Brüder Andreas (40) und Chris (36) Ehrlich immer wieder selbst aufs Korn. Vor allem der Jüngere hatte unter den Späßen des Älteren zu leiden, nahm es aber gelassen. Gleich zu Beginn schrumpfte Andreas seinen jüngeren Bruder mit Hilfe von Helium auf Puppengröße, um daraus eine Bauchredner-Nummer zu machen.
Dass sich die jungenhaften Ostwestfalen sich seit über 20 Jahren der Magie hingeben, davon zeugten die ausgefeilten großen Nummern, die freilich nicht alle neu waren: das ferngesteuerte Spielzeugauto etwa, das sich unter einem riesigen Tuch in einen leibhaftigen Monstertruck verwandelte. Oder, gleich nach der Pause, das Motorrad, auf dem einer der beiden Brüder aus einem riesigen Touchscreen heraus auf die Bühne rollte.
20-Euro-Schein wird durch Falten zum Fünfer
„Wir arbeiten oft jahrelang an einer Illusion“, verriet Andreas Ehrlich dem Publikum. Die Zauberkünstler erinnerten an ihren verstorbenen Vater, der sie lange handwerklich unterstützt hatte.
Das Publikum hatte aber auch an einfachen Tricks seine Freude, etwa wenn Chris den 20-Euro-Schein eines Zuschauers durch Falten in einen Fünfer verwandelte. Keine Sorge, am Ende wurde daraus sogar ein Fünfziger für den Geldgeber. Oder wenn er eine Blondine auf die Bühne lockte, um mit ihr Papierblumen in der Luft tanzen zu lassen.
Makabrer Spaß mit der Kreissäge
Makaber ging es zu, als der Jüngere den Älteren auf einem Brett in Ketten legte, aus denen der sich prompt nicht rechtzeitig befreien konnte und unter eine gewaltige Kreissäge geriet. Nicht nur, dass der abgetrennte Rumpf und die vermeintlich offenen Beinstümpfe ins Publikum gehalten wurden. Chris Ehrlich hantierte damit auch noch herum. Der Applaus für den derben Spaß hielt sich in Grenzen.
Ganz anders dagegen bei dem Quad, dem vierrädrigen Motorrad, auf dem die Brüder sich zunächst auf der Bühne emporheben ließen, um sich dann, mit Lichtgeschwindigkeit, wie es hieß, auf die andere Seite der Arena „beamen“ zu lassen. Diese Zugabe riss die Zuschauer von den Sitzen. Ein Feuerwerk der Gags als Vorfreude auf das Silvesterfeuerwerk.