OBERHAUSEN: . Oberhausen erhält zwar keinen Zukunftsgarten und ist kein Hauptort für die Gartenausstellung IGA 2027, macht aber mit. Das entschied der Rat.

Oberhausen wird zwar im Gegensatz zu Duisburg, Gelsenkirchen und Dortmund bei der Internationalen Gartenausstellung IGA 2027 im Ruhrgebiet kein Hauptstandort sein, doch gleichwohl beteiligt sich die Stadt in den nächsten zehn Jahren mit nennenswerten Summen an dem Großprojekt. So fallen jährlich gut 36.000 Euro für Oberhausen an, um die Kosten der neuen IGA-Gesellschaft mitzutragen.

Zudem sollen 1,7 Millionen Euro investiert werden, um den Ruhrpark in Alstaden bis zum Start der ruhrgebietsweiten Garten- und Parkschau im Jahr 2027 kräftig aufzumöbeln: Die oft stark verschlammten Wege werden erneuert, die Aufgänge zum Deich mit dem schönen Blick auf die Ruhr-aue behindertengerecht umgebaut, junge Bäume gepflanzt und die Lücken im Rad- und Spazierweg-Netz an der Ruhr werden geschlossen. Noch ist völlig unklar, wer die 1,7 Millionen Euro zahlt – die Stadt hofft hier noch auf eine Förderung von 80 Prozent dieser Investition.

Der nach 24 Jahren aus dem Rat scheidende SPD-Politiker Stefan Zimkeit kritisierte am Montag in der letzten Ratssitzung des Jahres, dass die Landesregierung hier bisher nur vage Finanzzusagen gemacht hat – und eventuell nur Geld aus anderen Revier-Förderprogrammen nehmen will. „Das ist keine Blümchenschau, sondern ein wichtiges Infrastrukturprojekt fürs ganze Ruhrgebiet – das verdient alle Unterstützung. Das Projekt ist nur mit Hilfe des Landes machbar.“

Imagegewinn fürs Ruhrgebiet

Grünen-Fraktionsvize Regina Wittmann sieht durch die IGA einen Imagegewinn für die Region: „International schaut man aufs Ruhrgebiet, das hier eine Vorreiterrolle einnimmt – für mehr Grün und Lebensqualität in Städten.“

Bis auf die Linke Liste und Bürgerlisten-Ratsfrau Andrea-Cora Walther, die sich enthielten, stimmten alle anderen Ratspolitiker der IGA-Beteiligung Oberhausens zu.

Insgesamt kalkuliert der zuständige Regionalverband Ruhr (RVR) mit Kosten von 85 Millionen Euro in den nächsten zehn Jahren, um die Gartenschau umzusetzen. 46 Millionen Euro davon sollen die Besucher auch mit ihren Eintrittskarten für die Zukunftsgärten der drei Hauptstandorte bezahlen, weitere zehn Millionen Euro trägt der RVR – der Rest wird auf die Städte aufgeteilt. Dabei sollen diejenigen Städte, die IGA-Hauptprofiteure sind, stärker zur Kasse gebeten werden als andere.

Die angemeldeten 200 Gartenprojekte sind über das Ruhrgebiet verteilt. Dabei dient die Gartenausstellung vor allem auch dazu, vorhandene Naturschätze zu präsentieren. So will die IGA in Oberhausen besonders für den Olga-Park, Vonderort, den Gehölzgarten und den Kaisergarten werben.

>>> WIRKUNG ÄHNLICH WIE BEI IBA EMSCHERPARK?

Die Internationale Gartenausstellung IGA findet im Ruhrgebiet 2027 statt – und wird in ihrer Wirkung ähnlich wie die Internationale Bauausstellung (IBA) Emscherpark (1989 bis 1999) betrachtet. Das IGA-Konzept sieht drei Hauptstandorte in Duisburg, Gelsenkirchen und Dortmund mit großen Zukunftsgärten vor, für die man Eintritt zahlen muss.

Der Regionalverband Ruhr kalkuliert mit Investitionen für 80 von 200 Projekten in Höhe von insgesamt 200 Millionen Euro in die Infrastruktur. 2,6 Millionen Besucher werden erwartet.