Oberhausen. Bezirksvertretung Alt-Oberhausen hat das Bauprogramm für 2019 beraten. Aber im Mittelpunkt stand die Kontroverse um zwei Straßen in Dümpten.
Auf 3,9 Millionen Euro beläuft sich das Budget der Stadt für die Reparatur und den Ausbau von Straßen im nächsten Jahr. Fünf von 13 Projekten sind südlich des Rhein-Herne-Kanals vorgesehen. Hinzu kommen neun Kanalbau-Projekte im Gesamtumfang von 3,1 Millionen Euro. Die Bezirksvertretung interessierte sich jetzt aber weniger für die 2019 vorgesehenen Maßnahmen, sondern vielmehr für einen Straßenausbau, der erst im Jahr 2020 ansteht, im Bereich Werdener/Kettwiger Straße.
Denn dagegen hatte es unlängst bei einer Bürgerinformation heftige Proteste der Anwohner gegeben. Sie sollen es überwiegend bezahlen, monierten aber, dass die Werdener Straße teilweise in gutem Zustand ist und dass sie dort, wo sie es nicht ist, jahrzehntelang von Linienbussen befahren worden sei. Auch klagten sie, dass auf beiden Straßen gar kein Kanalbau vorgesehen ist. Die bis zu 70 Jahre alten Kanäle galten als nicht sanierungsbedürftig. Normalerweise aber werden in Oberhausen aus Kostengründen seit Jahren meist nur Straßen mit ihren Kanälen saniert.
Am 15. Januar Treffen vor Ort
Die Bezirksvertreter wiederum wunderten sich, dass jetzt bei der Werdener Straße von einem „geänderten Abschnitt“ die Rede ist und außerdem doch von einem Kanalbau. „Jetzt muss der Kanal plötzlich doch gemacht werden?“, staunte Werner Nakot (CDU). Außerdem erinnerte er daran, dass die Bürger Alternativen zu einer kostspieligen Spielstraße dort gefordert hatten. „Die Bürger waren zu Recht aufgebracht“, sagte auch Bezirksbürgermeisterin Dorothee Radtke (SPD). Sie gab bekannt, dass es am 15. Januar einen Ortstermin mit den Bürgern geben wird. „Danach beraten wir neu.“
Stadtverordneter Albert Karschti (Offen für Bürger) mahnte an, endlich das von ihm so genannte „Chaos-Kataster“ vorzustellen, in dem der Zustand der Straßen verzeichnet ist.
Kosten genau erläutern
Bereichsleiterin Sabine Janclas erklärte, man habe die Werdener Straße erneut mit den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen (WBO) überprüft. Eine Kanalerneuerung hielten die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) nun doch für nötig. „Die Kettwiger Straße schauen wir uns noch an“, fuhr sie fort. Im übrigen sei alles schon 2018 beschlossen worden. Der Bereich werde jetzt nur erweitert. „Erklären Sie den Leuten die Kosten genau“, forderte Nakot.
>>> Kanalbau für 3,1 Millionen Euro
Zu den Straßenbauarbeiten des Jahres 2019 gehören die Höfmannstraße in Dümpten von Danziger Straße bis Schönefeld, die Tannenbergstraße im Marienviertel von Ebertstraße bis Danziger Straße, die beiden Knotenpunkte Duisburger Straße/Concordiastraße sowie Concordiastraße/Bebelstraße in Lirich, bei denen die Führung des Radverkehrs noch umstritten ist, schließlich die Niebuhrstraße in Lirich von Duisburger Straße bis Stadtgrenze.
Kanalbau ist vorgesehen im Bereich Hunsrückstraße/Hausbergstraße im Schladviertel (200.000 Euro), auf der Straße Heiderhöfen in Alstaden von Bebelstraße bis Lickenberg (800.000 Euro), ferner auf der Nohlstraße in Styrum von Josefstraße bis Haus Nr. 219 (210.000 Euro). An der Entwässerung soll aber auch gearbeitet werden auf der Straße Bermensfeld im gleichnamigen Viertel, von Rudolfstraße bis Mellinghofer Straße (250.000 Euro), auf der Helmholtzstraße in Stadtmitte von Stöckmann- bis Friedenstraße (250.000 Euro) sowie auf der Friedenstraße von Stöckmann- bis Marktstraße (100.000 Euro).
Auch wird an den Kanälen auf der Liebknechtstraße im Bismarckviertel von Martin-Luther-Straße bis Brücktorstraße (973.000 Euro) gearbeitet, auf der Flügelstraße in Alstaden von Haus Nr. 6 bis Obermeidericher Straße (100.000 Euro), auf der Alstadener Straße von Broicher Straße bis Ruprechtstraße sowie von Brunostraße bis Haus Nr. 177 (200.000 Euro).