Oberhausen. . Einmal im Jahr legt die Stadt Oberhausen den Bericht über alle kommunalen Beteiligungen vor – mit den Verdiensten der Stadtmanager.
Nur einer der Chefs im „Konzern Stadt“, die das Leben der Oberhausener Bürger an verantwortlicher Stelle mitbestimmen, kann mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mithalten: Bernhard Uppenkamp, im nächsten Jahr scheidender Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Oberhausen, hat im vergangenen Jahr knapp unter 400.000 Euro verdient: gut 397.000 Euro brutto. Die Chefin von ganz Deutschland erhält ein Jahresgehalt von über 333.000 Euro. Zum Vergleich: Dem Vorstandschef der im Verhältnis zu Oberhausen deutlich größeren Sparkasse Essen wurden 2015 sogar über 600.000 Euro aufs Konto überwiesen.
Die dreiköpfige Oberhausener Sparkassen-Spitze kassierte 2017 jedenfalls insgesamt 910.000 Euro – wenn Uppenkamp Mitte des Jahres in den Ruhestand schreitet, will das größte Geldinstitut vor Ort mit nur noch zwei Vorstandsköpfen auskommen: Oliver Mebus und Thomas Gäng.
Langsam herangepirscht
Zu den Topverdienern in der Stadt kann man aber auch die Führung der Energieversorgung Oberhausen zählen: Hartmut Gieske und Bernd Homburg sind gemeinsam mit über einer halben Million Euro dabei – beide ernten jeweils mehr als 250.000 Euro brutto. Das geht aus dem neuesten Beteiligungsbericht 2017 der Stadt hervor, der auf über 440 Seiten nicht nur die Gehälter der Chefs darstellt, sondern alle wichtigen Geschäftsereignisse der Unternehmen und Gesellschaften, an denen die Stadt beteiligt ist.
Hartmut Schmidt, langjähriger Geschäftsführer der vor der Rückgliederung ins Rathaus stehenden Stadttochter „Oberhausener Gebäudemanagement GmbH“ (OGM), pirscht sich langsam an diese Spitzengruppe heran: Fast 221.000 Euro flossen ihm dank nachbezahlter Boni der Vorjahre zu – das ist mehr als im Jahr 2016, als er 193.000 Euro einnahm.
Erstaunlich bleibt, dass viele Chefs der Stadttöchter mehr Geld bekommen als der von den Bürgern gewählte Oberbürgermeister: Daniel Schranz geht mit 141.000 Euro brutto im Jahr nach Hause. Selbst der frühere Theater-Intendant Peter Carp verdiente von Juli 2016 bis Juni 2017 mit 188.000 Euro mehr Geld im Jahr.
>>>INFO: Transparenzgesetz sorgt für Offenlegung
Die Stadt Oberhausen ist nennenswert an 74 Gesellschaften direkt und mittelbar beteiligt, die alle im aktuellen Beteiligungsbericht für das Jahr 2017 aufgeführt sind. Neben den wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen und den Geschäftsmodellen dieser Beteiligungen werden die Vergütungen aller Stadtmanager aufgelistet. Grundlage für den Vergütungsbericht ist das Transparenzgesetz von NRW. Das ist im Januar 2010 in Kraft getreten–und gilt auch für Sparkassen und Stadtwerke.