Oberhausen. . Die begnadeten Hair-Metal-Parodisten kehren am 13. Februar zurück in die Turbinenhalle II. Die Karriere führte vom „Van Halen“-Cover nach Wacken.

Der kalifornischen Glam-Rock-Legende „Steel Panther“ scheint’s auch im wilden Westen zwischen Centro und A 40 gut zu gefallen. Schon nach Jahresfrist kehren die vier 80er-Jahre-Parodisten zurück in die Turbinenhalle II – und zwar am Mittwoch, 13. Februar 2019 um 20.30 Uhr. Zuvor hatten die grellbunten Panther im berühmten „Full Metal Village“ namens Wacken schon Zehntausende mit ihrer hochtourigen Show amüsiert.

Die 1a-Klone von dauergewellten Recken wie „Poison“, „Mötley Crüe“ oder „Def Leppard“ haben selbst erst am kalten Ende der Grunge-Ära zusammengefunden – um Schlabberjeans und Holzfällerhemden konsequent abzulehnen.

Glitzer und Leopardenfell-Leggins

Schließlich ist der heute 53-jährige Sänger Ralph Saenz (alias Michael Starr) ein echter Veteran der „Miami Vice“-Epoche – und zwar einer, der wahrlich alles versucht hat. 1987 startete der 22-Jährige mit der Band „Nightfall“. Zum Plattenvertrag schaffte es die Band nie. Vielversprechender erschien Starrs Beteiligung an „7 % Solution“, mit Mitch Perry (zuvor bei Steeler, MSG und Talas) an der E-Gitarre. Doch 1993 war die Blütezeit von Glam Metal und Hard Rock bereits vorüber und wieder zeigte keine Plattenfirma Interesse.

Ralph Saenz sang (zumindest einige) Lieblingslieder stattdessen in der Van Halen-Tribute-Band „Atomic Punks“ – und zwar mit einigem Erfolg. Auch David Lee Roth erwähnt die „Punks“ sehr wohlwollend in seiner Autobiografie.

Im Jahr 2000 schließlich stellte sich mit Gitarrist Russel Parrish alias „Satchel“, Bassist Travis Haley alias „Lexxi Foxx“ und Drummer Darren Leader alias „Stix Zadinia“ der stählerne Panther auf seine vier Pfoten. Seitdem agieren die hochmusikalischen Komiker mit Glitzer, Make-up und Leopardenfell-Leggins zwischen (Selbst)- Parodie und gekonnter Genre-Hommage.

Mit ironischen Texten und herrlich übertriebener Attitüde lassen die Pantherchen sogar den Metal-typischen Machismo verzeihen. Dazu gehört ein blendend ausgeprägtes Show-Bewusstsein. Seit ihrem selbstproduzierten Debütalbum „Hole Patrol“ von 2003 lassen Starr und Satchel, Lexxi und Stix keine Gelegenheit aus, um auch durch TV-Shows zu tollen. Aber live ist dieser Metal-Spaß immer noch am buntesten – und am lautesten.

Glam oder Hair Metal

Glam Metal (oder wegen der hochtoupierten Frisuren-Extravaganzen auch Hair Metal) verorten Musik-Lexika an L.A.s Sunset Strip, circa 1980. Der Look zitierte den britischen Glam Rock der 1970er, der Sound war dagegen betont amerikanisch.

Grunge mit seinem Anti-Chic war die ruppige Antwort, die in den 1990ern „Glam“ abräumte.