oberhausen. . Viele Gäste gratulieren dem Fasia-Jansen-Team. Buntes Programm am Samstag. Festakt, Führungen durch die Schule und facettenreiches Bühnenprogramm.
Hochbetrieb herrscht an diesem Samstag in der Fasia-Jansen-Gesamtschule an der Schwartzstraße. Fast kein Durchkommen ist im ersten Stock des Hauptgebäudes, wo Schüler, Lehrer und Eltern eine große Cafeteria eingerichtet haben. Die Schule feiert an diesem Tag nicht nur ihr 30-jähriges Bestehen. Eltern, Grundschüler und Interessierte an einem Wechsel in die Oberstufe sind gleichzeitig zum Tag der offenen Tür eingeladen.
Und dazu präsentiert sich die Schule in ihrer ganzen Vielseitigkeit. Halbstündlich werden Führungen durch den weit verzweigten Gebäudekomplex angeboten. Kulturelle Bildung wird an der Schule groß geschrieben. Schulleiter Karl-Heinz Burkart hat es am Morgen bei einer Feierstunde vor 100 geladenen Gästen betont, unter ihnen Bürgermeisterin Steffi Opitz.
100 geladene Gäste bei Feierstunde
Kinder und Jugendliche aus 50 Nationen werden hier unterrichtet. Man sei stolz darauf, sie zu respektvollem Umgang miteinander gebracht zu haben, steht in seinem Manuskript. Seit 18 Jahren leitet er die Schule. Ihre Hauptaufgabe sei es natürlich, den jungen Leuten das nötige Rüstzeug für die Bewährung im späteren Leben zu vermitteln. Und das bedeute heute auch den Umgang mit digitalen Medien, die Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher und die Einbeziehung von Schülern mit Handicaps.
Im Gespräch deutet der Schulleiter auch an, woran es noch hapert. Nur 100 geladene Gäste seien es gewesen, weil nicht mehr in die Mensa der Schule passen. Auch im 30. Jahr ihres Bestehens verfügt Alt-Oberhausens große Gesamtschule über keine eigene Aula. Nicht einmal ihre Funktion als Mensa könne sie gut erfüllen. „Wenn alle Schüler bei uns essen würden, müssten wir in neun Schichten essen“, sagt er. „Wir sind eben eine Sparschule. Man nutzt den Raum, der da ist.“
Freundschaft und Verbundenheit als roter Faden
Für den Nachmittag ist eine Kulturfeier in eben jener Mensa angesagt. Authentisch soll sie laut Burkart sein. „Ich habe kein Streichorchester, weil wir keine Schülerschaft dafür haben“, erklärt er. Und so steht dort ein kleiner Schülerinnenchor auf der provisorischen Bühne. Die Mensa ist rappelvoll. Die Mädchen und Jungen präsentieren nacheinander die Ergebnisse ihrer Projektwoche, die in den Tagen zuvor stattgefunden hat.
„Der erste Song ist Lieblingsmensch“, kündigt die Chorleiterin an. Es ist der moderne Sprechgesang, den der Chor daraufhin anstimmt. In striktem Sprechrhythmus, musikalisch unterlegt, berichten die Sängerinnen und Sänger mit den Versen Namikas von den Vorzügen, jemanden zu haben, der einen versteht.
Freundschaft und Verbundenheit ziehen sich wie ein roter Faden durchs weitere Programm. Eine junge Sängerin stimmt sanfte Töne an, träumt vor dem Hintergrund kriegerischer Erlebnisse in ihrem Herkunftsland davon. Die Zuhörer jubeln. Es gibt Zugabe-Rufe. Mal geht es rockig zu, dann folgt wieder Sprechgesang. Vielseitigkeit „live“ – und das seit 30 Jahren.
>>>>> Elterninitiative brachte Schule auf den Weg
Über 100 an den damaligen beiden Oberhausener Gesamtschulen abgelehnte Schülerinnen und Schüler führten 1986 zur Bildung einer Elterninitiative. Sie forderte die Gründung einer dritten Gesamtschule.
133 Mädchen und Jungen konnten im Sommer 1988 im Schulgebäude Schönefeld 47 in Dümpten an den Start gehen. Die Jahrgänge fünf und sechs sind bis zum heutigen Tag dort untergebracht.
Als Hauptstandort der Gesamtschule Alt-Oberhausen dient das ehemalige Novalis-Gymnasium an der Schwartzstraße. Umfangreiche Umbauten und Erweiterungen erfolgten an der Schwartzstraße. 900 der 1200 Schüler lernen dort.
Seit dem Jahr 2014 trägt die Gesamtschule den Namen von Fasia Jansen (1929 bis 1997). Damit ehrte die Schule eine Oberhausener Friedensaktivistin mit afrikanischen Wurzeln.