oberhausen. . Das harte Fahrverbotsurteil gegen Essen hat die Oberhausener Stadtspitze erschreckt. Müssen bald alle Autos über die Mülheimer Straße schleichen?

Mit Blick auf die offenbar immer härter werdenden Diesel-Fahrverbots-Urteile der Gerichte zugunsten sauberer Luft will Umweltdezernentin Sabine Lauxen (Grüne) dem Rat vorschlagen, zumindest zu prüfen, ob auf der viel befahrenen Mülheimer Straße das Tempolimit von 50 auf nur 30 Stundenkilometer abgesenkt wird. „Andere Städte haben damit Erfolge erzielt und ihren Stickoxid-Wert reduziert. Wir müssen abwägen, ob wir Fahrverbote für Diesel durch unsere Stadt in Kauf nehmen oder ob wir alle ein wenig langsamer fahren.“

Oberhausen überschreitet an der Mülheimer Straße den Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter stabil um acht oder neun Mikrogramm in den vergangenen Jahren. Kürzlich hatte Bochum entschieden, auf der wichtigen Verbindung zur Nachbarstadt, der Herner Straße, generell nur noch 30 Stundenkilometer zu erlauben.

Ganztägig Durchfahrverbote für Lkw

Lauxen setzt sich bei der Temporeduzierung für flexible Lösungen ein: Mit Hilfe der geplanten digitalen Verkehrslenkung durch elektronische Schilder könne man stundenweise das Tempo wieder erhöhen, wenn Stickoxidwerte niedrig sind.

Klar ist aber: Die bisher nur stundenweisen Durchfahrverbote für Lkw werden für die Mülheimer Straße auf den ganzen Tag ausgeweitet.

Das harte Fahrverbotsurteil im Fall der Nachbarstadt Essen hat die Oberhausener Stadtspitze ziemlich überrascht. „Das Urteil erschreckt mich. Wir müssen aufpassen, dass so nicht ein ganzer Raum wie das Ruhrgebiet abgehängt wird“, sagt Oberbürgermeister Daniel Schranz. Und Lauxen: „Das Urteil ist, weil eine Autobahn betroffen ist, ein absoluter Einschnitt für die Art und Weise, wie wir Mobilität organisieren.“