oberhausen. Die Emschergenossenschaft investiert 12 Millionen Euro in die Anlage, die sauberes Regen- von verschmutztem Abwasser trennen soll.

Die Emschergenossenschaft hat im Zuge der Umgestaltung des Hauptkanals Sterkrade mit dem Bau des Stauraumkanals begonnen. Die Arbeiten dauern voraussichtlich zwei Jahre und kosten rund 12 Millionen Euro.

Der Stauraumkanal entsteht westlich der Erlenstraße. „Auf rund 70 Metern werden in offener Bauweise Kanalrohre mit einem Durchmesser von 3,20 Metern verlegt“, erläutert Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. Der Stauraumkanal ist eine Art Regenwasserbehandlungsanlage und trennt sauberes Regenwasser von schmutzigem Abwasser.

Sauberes Wasser kann ins Gewässer „schwappen“

Im Stauraumkanal wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst beruhigt. Abawi: „Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Schwerere Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können in den Abwasserkanal und dann zur Kläranlage transportiert werden.“ Das oben schwimmende, weitgehend saubere, nicht-klärpflichtige Regenwasser kann ins Gewässer „schwappen“.

Mit Hilfe der Stauraumkanäle und Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also weitgehend sauberes Wasser, während Abwasserkanäle und Kläranlagen entlastet werden. Das sei ökologisch und ökonomisch sinnvoll, sagt Abawi: „Die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert sein; das senkt die Baukosten erheblich. Und sauberes Regenwasser gehört ins Gewässer, nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt würde.“

Ein Teil des Bachlaufes wurde renaturiert

Im Falle des Stauraumkanals Erlenstraße sei die gedrosselte Ableitung gut 90 Meter lang und mit einem Innendurchmesser von einem Meter deutlich kleiner dimensioniert als der Stauraumkanal selbst. Die Leitung werde im Vortriebsverfahren gebaut. Die Emschergenossenschaft bittet Anwohner für Lärmbelästigungen während des Baus um Verständnis.

Der Hauptkanal Sterkrade gehört zum Flusssystem Emscher. Der Oberlauf beginnt unterhalb der Halde Haniel und ist als Reinersbach bekannt. Er fließt durch die Sterkrader Heide und das Landschaftsschutzgebiet Reinersbachtal. Ein Teil des Bachlaufes wurde renaturiert. Unterhalb der Hedwigstraße verläuft er unterirdisch unter der Sterkrader Innenstadt und der Bahnstrecke Oberhausen – Arnheim und wird mit dem Alsbach und dem Elpenbach zusammengeführt.