Oberhausen. . In einem kleinen Büro gegenüber dem Krankenhaus EKO existiert nun eine Super-Beratungsstelle für chronisch Kranke und Behinderte.

Für chronisch Kranke und Behinderte gibt es nun wirklich ziemlich viele Beratungsstellen im Lande: Krankenkassen, Rentenversicherung, Sozialamt, Versorgungsamt, Wohlfahrtsverbände. Doch bisher gibt es in unserem hochkomplexen Sozialsystem praktisch keine völlig unabhängige, neutrale Beratungsstelle, die nicht irgendwie vielleicht doch auf Kosten und Ausgaben schaut.

Und deshalb existiert nun in Oberhausen eine Super-Beratungsstelle für gebeutelte Bürger – mit dem Kürzel EUTB, was ausführlich und sperrig „Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung“ heißt. Das ist ein bundesweites von den Selbsthilfegruppen angestoßenes Projekt, das der Bund bezahlt. Allein in NRW sollen 54 EUTB entstehen.

Lotse für Angehörige und Betroffene

Man sollte sich nicht von dem Wortkombi abschrecken: Martina Jeske und Katrin Meyer beraten auf 1,5 Planstellen als Lotsen durchs Sozialsystem Angehörige und Betroffene. „Bei uns kann man sich auf Augenhöhe auch anonym beraten lassen“, wirbt Meyer auf der offiziellen Eröffnungsparty im LVR-Museum am Mittwoch.

Die Beratungsstelle selbst ist gegenüber dem Evangelischen Krankenhaus an der Virchowstraße 39. Gemütlich mit Beratungsecken ist sie eingerichtet – denn: „Wir beraten nicht am Schreibtisch, wir sind kein Amt“, sagt Jeske. Beraten wird zu allen wichtigen Lebensbereichen: Gesundheit, Wohnung, Hilfsmittel.

Menschen in den Blick nehmen

NRW-Patientenbeauftragte Claudia Middendorf: „Wir wollen damit die Menschen mehr in den Blick nehmen.“ So soll in der Beratungsstelle die beste Lösung erarbeitet werden, um dann an die jeweiligen zuständigen Stellen zu verweisen.

Kontakt für Termine und Infos: Katrin Meyer, Tel.: 0208-82475-35. Oder Martina Jeske: Tel.: 0208-82475-34.