Oberhausen. . Oberhausener Serviceclubs sammeln Spenden für das Friedensdorf. Gemälde und Grafiken kommen unter den Hammer. Darunter sogar ein „Lindenberg“.

Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten: verkauft! Wo Schnäppchenjäger sonst auf einen möglichst kleinen Preis hoffen, mochte der Besucher am Samstagnachmittag doch eher dem Auktionshaus die Daumen drücken – denn Bernhard Elsemann (ehemaliger Stadtkämmerer) und Christine Vogt als Direktorin der Ludwiggalerie schwangen den Hammer schließlich für den guten Zweck. Alle Einnahmen des dritten Kunst- und Kuriositätenmarktes auf der Burg Vondern gehen nämlich ans Friedensdorf. Daher zückten die Bieter bereitwillig und sichtlich glücklich ihre Portemonnaies.

„Wir sind zufrieden“, zog Maria Guthoff am Abend ein erstes Fazit. Sie ist Organisatorin und so etwas wie die Buchhalterin der guten Sache. Ihre Freude ist durchaus berechtigt, auch wenn etwas weniger auf der Habenseite stand als bei der letzten Auflage 2016: Die Einnahmen waren wieder fünfstellig. Das Programm der Oberhausener Wohltätigkeitsvereine lockte abermals viele Besucher zur Burg Vondern, weil so einiges geboten war.

Der dritte Kunst und Kuriositätenmarkt zugunsten des Friedensdorfes bot für Sammler und Jäger wieder allerlei Entdeckenswertes.
Der dritte Kunst und Kuriositätenmarkt zugunsten des Friedensdorfes bot für Sammler und Jäger wieder allerlei Entdeckenswertes. © Jörg Schimmel

Kräutertour und Currywurst

Um die Burg herum entdeckten die Gäste auf einer Kräutertour die Gaben des Wildwuchses auf der nahen Brache Vondern; im Innenhof posaunte und trompete das evangelische Blasorchester; nebenan brutzelte Stockbrot bei klarer Herbstluft überm Grill; Currywurst und Kuchen belohnten den einen oder anderen Spaziergänger. Und klar, auf einer echten Burg kamen auch die Mittelalter-Fans wieder auf ihre Kosten.

„Wofür kann dieser Feuerkorb gut gewesen sein?“, fragte der Ritter zahlreiche Gäste hoch droben in der nachgestellten Burgküche. Funkenflug: logisch. Doch auf die Herleitung Katzenschweif fegt Feuersbrunst ins Heu kamen die Zuhörer nur mit Hilfestellung der Burgwacht.

Bestrickend: Der Burghof war gut bestückt wie ein traditioneller Handwerksmarkt.
Bestrickend: Der Burghof war gut bestückt wie ein traditioneller Handwerksmarkt. © Jörg Schimmel

Walter Passgang vom Förderverein der Burg lobte den Einsatz aller freiwilligen Helfer. Die Zusammenarbeit von Rotariern, Lions Club, Inner Wheel, Zonta sowie Stadt und Förderverein sei einmalig, nicht nur für Oberhausen. „Dass wir damit konkret helfen können, ist immer wieder Ansporn und macht Lust aufs nächste Mal.“

Friedensdorfkinder überraschen mit Ständchen

Zweifelsohne sind solche Spenden nötig, um die vielen guten Taten des Friedensdorfes zu fördern. Einige Friedensdorfkinder wollten dafür einmal herzlich „Danke“ sagen und überraschten mit einem kleinen Ständchen im Burginnenhof die Besucher. Schnell waren die Smartphones gezückt – fast ebenso hurtig wie bei der Auktion die Portemonnaies.

„50 Prozent der Spenden bringt allein die Versteigerung ein“, betonte Bernhard Elsemann, der Mann mit dem Hammer. Drucke vom spanischen Surrealisten Joan Miro, ein echter „Uecker“ (Günther Uecker natürlich, berühmt als Nagelkünstler) zum Startpreis von 500 Euro, ja, sogar eine Originalzeichnung von Udo Lindenberg wechselten so für den guten Zweck den Eigentümer. Einige wenige Kunstwerke sind bei der Auktion zwar ohne Zuschlag geblieben, aber Wohltätigkeit ist zeitlos: „2020 sind wir wieder hier – das steht jetzt schon fest!“

>>>Info: Guten Taten hilft auch der Adventskalender

Die Feiertage nahen und den aktuellen Adventskalender des Lions-Club Oberhausen mit 24 Türchen für den guten Zweck gibt es nun in vielen öffentlichen Einrichtungen der Stadt und in den Sparkassen-Filialen. Diese gute Tat kostet den Käufer nur fünf Euro.