Ab Juni kommenden Jahres fahren die neuen Fahrzeuge des Rhein-Ruhr-Expresses auf der Linie RE 5. Bahnhöfe in Sterkrade und Holten werden umgebaut.

Im Juni 2019 geht es in Oberhausen los: Dann gehen auch hier die Züge des neuen Rhein-Ruhr-Expresses (RRX) auf die Schienen. Schon ab kommenden Dezember fährt der RRX durch Teile des Ruhrgebiets, weitere Strecken folgen im kommenden Jahr. Dann kommen auch auf der Linie RE 5 (Koblenz-Wesel) die neuen Fahrzeuge: Die Linie durch Oberhausen ist eine von insgesamt vier Linien im Vorlaufbetrieb. Bis zum angestrebten „Zielnetz“, das sieben Linien umfasst, dauert es bis 2030. Dann wird aus dem RE 5 der RRX 5, der weiterhin an drei Oberhausener Bahnhöfen hält.

Wir haben die Fakten zum RRX-Ausbau zusammengefasst.

Der Start

„Es ist eigentlich alles bereit“, sagt Lothar Ebbers vom Fahrgastverband Pro Bahn. Die Züge seien pünktlich fertig, jetzt komme es nur noch auf die Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt an. Für einen pünktlichen Start im Juni spreche vieles.

Soe sieht die RRX-Strecke ab 2030 aus.
Soe sieht die RRX-Strecke ab 2030 aus. © Denise Ohms

Die Strecke

Von Wesel aus fährt der RE 5 auch mit den neuen Zügen ab Juni weiterhin über den Oberhausener Hauptbahnhof und die Haltestellen Sterkrade und Holten bis nach Koblenz. Ab 2030 wird der RRX 5 dann von Wesel über Dinslaken nach Oberhausen und bis Düsseldorf fahren. Da müssen Pendler auf den RRX 6 umsteigen, um über Köln bis nach Koblenz fahren zu können. „Durch die neuen, schnelleren Züge und die dichtere Taktung sollte es trotz des Umsteigens zu Verbesserungen für die Kunden kommen“, so Ebbers. Verspätungen könnten besser aufgeholt werden.

Der Betreiber

In Oberhausen wird künftig die britische National Express Rail GmbH den RE 5, später dann den RRX 5, betreiben. Sie hat neben Abellio den Zuschlag für die RRX-Züge bekommen.

Die Umbauten

„Die Züge sind fertig, die Infrastruktur noch nicht“, sagt Sabine Tkatzik vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der als Aufgabenträger die Baumaßnahmen bewilligen muss. Im Januar beginnen deswegen am Bahnhof Sterkrade die Arbeiten für die Umstellung auf die RRX-Züge. Da diese länger als die jetzigen Regionalzüge sind, müssen dort die Bahnsteige verlängert werden. „Zusätzlich wird ein Gleis angehoben, damit der Einstieg ebenerdig ist“, erklärt Tkatzik. Am Holtener Bahnhof ist laut VRR ebenfalls eine Erhöhung der Bahnsteige nötig, dies geschehe aber erst im Frühjahr. Bauherr bleibt weiterhin die Deutsche Bahn. „Bis Juni müssen die Umbauarbeiten abgeschlossen sein“, so Tkatzik. Neue Gleise müssen für den RRX in Oberhausen nicht gebaut werden. Auch am Hauptbahnhof seien keine Umbaumaßnahmen notwendig.

Und so sieht der neue RRX von innen aus.
Und so sieht der neue RRX von innen aus. © Lars Heidrich

Der Lärmschutz

„Die RRX-Züge sind leiser als ihre Vorgänger“, sagt der Oberhausener SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Zimkeit. „Das Problem, gerade für die Anwohner in Alt-Oberhausen, sind auch nicht die Regional-, sondern die Güterzüge“, erklärt er. Da werde sich aber erst im Zuge der ebenfalls geplanten Betuwe-Linie etwas ändern. „Da hier aber erst das Planfeststellungsverfahren läuft, müssen die Anwohner warten“, so der Abgeordnete. 2022 plane die Deutsche Bahn, den Schallschutz zu verbessern.

Die Kosten

Insgesamt soll das Projekt RRX rund zwei Milliarden Euro kosten, das meiste entfällt auf den Ausbau der Gleisanlagen und der Bahnhöfe. Für die Lieferung und Wartung der 82 Züge in den nächsten 32 Jahren ist Siemens zuständig.

Der Nutzen

Ziel ist es, die Taktung im Regionalverkehr deutlich zu verbessern. Ab 2030 sollen im 15-Minuten-Takt Züge auf der Kernstrecke zwischen Köln und Dortmund verkehren. Auch Oberhausen soll spätestens dann vom dichteren und schnelleren Schienennetz profitieren. „Die Umstellung auf die neuen Züge bringt schon die ersten Verbesserungen für die Kunden“, sagt Ebbers „Die Fahrzeuge haben 800 Sitzplätze statt der bisherigen 600, ebenerdige Einstiege und eine bessere Beschleunigung.“ Die Ausstattung sei mit bequemen Sitzen, freiem WLAN und Steckdosen und ebenfalls deutlich komfortabler. Der VRR erwartet eine Verlagerung von 31.000 Pkw-Fahrten pro Tag auf die Schiene.